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Erwartungen nicht erfüllt

Schwächstes EM-Abschneiden der Kanuten seit 1999


Racice (dpa). Die deutschen Kanuten sind bei den Europameisterschaften mit vier Titeln hinter den Erwartungen geblieben. Gut einen Monat vor der WM haben sie noch viel Arbeit vor sich.
In Topform indes präsentierten sich die Olympiasieger Ronald Rauhe und Tim Wieskötter: Durch den Sieg im Kajak-Zweier über 500 Meter baute das Potsdamer Duo gestern in Racice/Tschechien die eindrucksvolle Serie bei Titelkämpfen aus - seit Platz 3 bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 sind die zwei auf ihrer Paradestrecke ungeschlagen. Dazu wiesen sie die Konkurrenz in Weltbestzeit über 200 Meter in die Schranken, Rauhe erpaddelte sich auch noch im Kajak-Einer über dieselbe Distanz den Sieg.
Der deutsche EM-Rekordhalter Rauhe feierte seinen zwölften Europameisterschaftstitel. »Es hat heute einfach Spaß gemacht. Nach dem Sieg über 500 Meter lief es«, sagte der 24-Jährige. Auch der Canadier-Vierer über 1000 Meter erreichte in Weltbestzeit das Ziel.
Der dreimalige Olympiasieger Andreas Dittmer fuhr erstmals seit sechs Jahren bei einem Titelkampf ohne Sieg nach Hause. Die Rekord-Olympionikin Birgit Fischer pausiert in diesem Jahr, aber ihre Nichte Fanny holte mit Katrin-Wagner Augustin (beide Potsdam) zweimal Silber im Kajak-Zweier.
Für die erfolgsverwöhnten deutschen Kanuten war es, gemessen an der Titel-Anzahl über die olympischen 500- und 1000-Meter-Strecken, das schlechteste Abschneiden seit 1999. Der Deutsche Kanuverband (DKV) hatte sich allerdings auf die Wettkämpfe in Tschechien nicht gezielt vorbereitet, sondern sie als Vorbereitungsetappe für die WM vom 17. bis 20. August in Szeged/Ungarn genommen.
»Wir wissen, dass wir noch eine Menge tun müssen«, sagte Sportdirektor Jens Kahl. In der Breite jedoch konnte die Flotte von Bundestrainer Reiner Kießler durchaus überzeugen.

Artikel vom 10.07.2006