10.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ricardo
denkt immer
an Schweini

Der neue Torjäger

Stuttgart (WB/klü). Es ist doch schön für einen Schützen, wenn er einem Torwart in ewiger Erinnerung bleibt. Ricardo wusste sofort nach dem Abpfiff des kleinen Finales in Stuttgart: »Das Tor von Bastian Schweinsteiger werde ich nie vergessen.«

Nur: Welchen Treffer meinte Portugals Nummer 1? Den ersten? Den zweiten? Oder den dritten? Der Münchener war immer im Geschäft. Das 1:0 setzte er Ricardo mit einem haltbaren Flatterball mitten in die Maschen, beim 2:0 fälschte Petit seinen messerscharfen Freistoß ins eigene Netz ab. Das 3:0 war ein Schuss aus gut zwanzig Metern, der unerreichbar in die Ecke segelte.
»Es ist schön, in einem Länderspiel zwei Tore zu erzielen, das habe ich gegen Russland ja schon einmal geschafft. Aber bei einer WM ist das doch etwas ganz Besonderes«, freute sich Schweinsteiger, der nach diesem trefflichen Abend auch noch ausgezeichnet wurde. Der Bayer nutzte die letzte Chance, um sich die silberne Trophäe zu holen, die ein Sponsor für den »Spieler des Tages« stiftet.
Schweinsteiger vor der WM: ein junger Mann, an den große Erwartungen geknüpft werden durften. Schweinsteiger bei der WM: ein großes Talent, das zu oft unter seinen Möglichkeiten blieb - oder sie mit gescheiterten Tricksereien leichtfertig verspielte.
Nur gegen Costa Rica und Portugal verdiente sich Schweini eine sehr gute Note. Starker Start, klasse Finale, dazwischen zu viele schwache Momente. Im Halbfinale gegen Italien stand er deshalb zur Strafe nicht in der ersten Elf. Aber er ist ja erst 21 Jahre alt und lernfähig. Schweinsteigers guter Vorsatz: »Ich weiß, dass ich mich weiter verbessern muss.«

Artikel vom 10.07.2006