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Fenster und Türen kaputt:
Liebfrauenkirche verwüstet

Einbrecher suchen vergeblich Beute - Gemeinde entsetzt

Bielefeld (hz). Unbekannte Einbrecher haben die katholische Liebfrauenkirche an der Fritz-Reuter-Straße verwüstet. Gestohlen wurde nichts, so Pfarrer Waldemar Klatzka am Freitag, aber der entstandene Sachschaden sei beträchtlich.

Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr war die Tat im Gotteshaus entdeckt worden, so Polizeisprecher Friedhelm Burchard. Die Ermittlungen der Kripo hätten ergeben, dass die Täter irgendwann in der Nacht zum 6. Juli in die Kirche eingestiegen seien. Und zwar mit Hilfe einer auf einem Nachbargrundstück gefundenen Aluleiter, über die die Kriminellen zu einem bleiverglasten Fenster gelangten, das sie einschlugen. Auf der anderen Seite der Kirchenwand ließen sich die Einbrecher wieder hinab und begannen bei der vergeblichen Suche nach Beute mit ihrem unsinnigen Zerstörungswerk.
Entdeckt hatte den Einbruch Zecilie Schmidt, Küsterin der Gemeinde. Als die 80-Jährige am Donnerstagmorgen die Fenster der Kirche zum Lüften öffnen wollte, bemerkte sie die Schäden. »Unter dem eingeschlagenen Fenster war alles voller Scherben.«
Der angerichtete Sachschaden dürfte in die tausende Euro gehen. Allein die Reparaturkosten für das zerschlagene, bemalte Bleifenster aus den 30-er Jahren werden von der Polizei auf etwa 3000 Euro geschätzt. »Wir warten noch auf den Kostenvoranschlag einer Fachfirma aus Paderborn«, sagt Pfarrer Waldemar Klatzka. Die Scherben des zerstörten Fensters hat Zecilie Schmidt aufgehoben, sie sollen als Farbmuster für eine Neuanfertigung dienen.
Doch in der Liebfrauenkirche ist jetzt nicht nur der Glaser, sondern auch der Tischler gefragt. Fünf massive Buchentüren und die Türen von fünf Schränken sind von den Tätern eingetreten oder aufgebrochen worden. Pfarrer Klatzka: »Die ganzen Rahmen sind rausgeflogen!« Verwüstet wurden demnach unter anderem beide Sakristeien sowie der Beichtraum. Aufbruchspuren an der Innenseite gibt es zudem am Hauptportal, durch das die Einbrecher später aus der Kirche flüchteten.
In der Liebfrauenkirche, in die zum Entsetzen der 4800-köpfigen Gemeinde innerhalb von zwei Jahren bereits das zweite Mal eingebrochen worden ist, gebe es kein Geld zu holen, versichert Pfarrer Klatzka. »Unsere Opferstöcke werden jeden Abend geleert«, so der 42-jährige Geistliche.
Einziger Trost: »Unser Altar blieb unbeschädigt. Wenigstens haben die Täter die heiligen Gegenstände in der Kirche nicht angerührt.«
Zur Aufklärung des Einbruchs sucht die Polizei nun Zeugen. Hinweise an die Kripo, Tel. 5450.

Artikel vom 08.07.2006