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»Tokio Hotel« reißt 5000 Teens mit

Herford im Ausnahmezustand - DRK richtet Lazarett in Markthalle ein


Herford (CP/han/pjs). Das Herforder Rathaus im Belagerungszustand - und das alles wegen der vier smarten Jungs von »Tokio Hotel«. Deutschlands derzeit wohl angesagteste Boygroup, das sind Leadsänger Bill (16), sein Zwillingsbruder Tom, Gustav (17) und Georg (19) aus Magdeburg: 5000 Fans, überwiegend im Teenie-Alter, feierten die vier jungen Stars, die am Freitagabend auf der »Sommerbühne« auf dem Rathausplatz auftraten.
Die ersten Kinder und Jugendlichen campierten bereits am Donnerstagmorgen in der Nähe des Verwaltungsgebäudes, um sich einen der heißbegehrten Plätze ganz vorn zu sichern. Kein Weg war zu weit: Monique (15), Vivien (15), Alessandra (14) und Katja (14) waren am frühen Freitag um 2.30 Uhr in Berlin in den Zug gestiegen und gut drei Stunden später in Herford eingetroffen. Die weiteste Anreise dürfte eine vierköpfige Familie aus Österreich gehabt haben. Thorsten Gödecker von der Pro-Herford-Gesellschaft, die nach dem Nena-Konzert am Donnerstag gleich ein weiteres Großereignis zu organisieren hatte: »Wir haben die Fans mit mehreren Tausend Flaschen Mineralwasser versorgt.« Für etwas Abkühlung in der endlosen Schlange sorgte um die Mittagszeit und am Abend ein Gewitter, doch der Regen verwischte leider auch viele der mit so viel Liebe auf die Gesichter aufgemalten »Bill«-Schriftzüge und »Tokio Hotel«-Symbole.
Nach 19 Uhr erbebte dann der Platz unter dem Gedröhn turmhoher Bass-Lautsprecher - und dann endlich traten aus dem gleißenden Licht der Scheinwerfer die vier umschwärmten Jungs (»Durch den Monsun«) hervor. Aus dem Jubel wurde Geschrei, aus Gekreische schließlich Hysterie, die nicht ohne Folgen blieb: Um in Ohnmacht gefallenen Fans umgehend Erste Hilfe leisten zu können, waren fünf Notärzte und mehr als 100 Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz, die in der benachbarten Markthalle eine Art Lazarett eingerichtet hatten.

Artikel vom 08.07.2006