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50 Jahre Wehrpflicht

Kein Widerspruch


50 Jahre ist die Wehrpflicht alt, doch noch längst nicht auf dem Altenteil. Seitdem der Bundestag am 7. Juli 1956 für die Einführung des Grundwehrdienstes gestimmt hat, gab es bis auf den heutigen Tag immer wieder Forderungen, die Wehrpflicht abzuschaffen.
Natürlich fehlen diese Stimmen am Tag des Jubiläums nicht, doch auch in den nächsten Jahren werden die jungen Leute weiter zur Bundeswehr eingezogen. Es ist zu begrüßen, dass Union und SPD dies jetzt ausdrücklich klargestellt haben. Und an solch einem Tag darf auch einmal festgehalten werden: Die Wehrpflicht ist in erster Linie eine Erfolgsgeschichte und als Bindeglied - aber nicht nur - zwischen Gesellschaft und Streitkräften weiter unverzichtbar. Auch wenn Kritiker nachvollziehbare Gründe für die Abschaffung ins Feld führen.
Die Einberufung zur Bundeswehr ist ein tiefer Einschnitt, niemand wird dies bestreiten. Die Aufgaben der deutschen Streitkräfte haben sich zwar grundlegend geändert, die Wehrpflichtigen werden aber dennoch gebraucht. Ihr Dienst im Inland ist für die zunehmenden Auslandseinsätze von großem Wert.
Im Grundgesetz wird die Wehrpflicht mit der Landesverteidigung begründet. Auch wenn die Lage in Europa sich grundlegend geändert hat, gehört die Landesverteidigung weiter zu den Aufgaben der Bundeswehr. Die Auslandseinsätze stehen dazu nicht im Widerspruch. Dirk Schröder

Artikel vom 08.07.2006