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Requisite von der Rolle
Tapeten beeinflussen die Wohnkultur - was bei der Auswahl zu beachten ist
Warum schmücken wir unsere Wände mit Tapeten? Weil unsere Augen nackte Flächen nicht mögen. Sie suchen stets nach Anhaltspunkten. Außerdem wirken leere Wände ungemütlich.
Auf einfarbigen Wänden retten wir uns mit einem Kunstgriff, indem wir Bilder, Kalender oder andere Requisiten aufhängen, die dazu beitragen, dass die Wand überschaubarer wird.
Diesem Ziel kommt die Tapete mit ihrer Musterung und ihrer Tiefprägung noch sehr viel besser entgegen. Sie liefert die vermissten Anhaltspunkte und sendet ihre Wirkung mit fröhlichen Farben aus.
Mit Tapeten lassen sich die Wände veredeln. Sie vermitteln die richtige Raumstimmung, den Eindruck der Vollkommenheit. Es kommt allerdings nicht nur auf die passende Farbe an. Wichtig ist auch, das Tapetendesign auf die Einrichtung abzustimmen.
Vor dem Gang ins Geschäft sollte man sich deshalb über den ganz spezifischen Charakter der Zimmereinrichtung klar werden. Handelt es sich um ein sachlich strenges Interieur mit funktionsbetontem Mobiliar, ist die Einrichtung eher romantisch verspielt oder geben rustikale Naturholzmöbel den Ton an?
Den zahllosen Gestaltungsmöglichkeiten, die die Tapete bietet, kann sich auch der sparsamste Wohnungsmuffel nicht entziehen. Einen Raum heller, dunkler, enger, tiefer, fröhlicher oder melancholischer zu machen, das kann nur die Tapete. Hilfreich für die Wahl der richtigen Requisite von der Rolle sind die folgenden Tipps:
Raumproportionen können durch ein geschickt gewähltes Tapetenmuster optisch verbessert werden. So strecken Senkrechtstreifen den Raum in die Höhe, während ein horizontal betontes Dekor die Breite einer Wand betont, den Raum dadurch niedriger erscheinen lässt.
Fast zu jeder gemusterten Tapete gibt es das passende Uni. Einen zu hohen Raum kann man auf diese Weise mit einer dunklen Uni-Tapete an der Decke, die auf die hellere Muster-Tapete an den Wänden farblich abgestimmt ist, optisch »herabholen«.
Große Räume vertragen große Tapetenmuster, bei kleineren Zimmern sollte man zurückhaltender mit Großmustern sein, denn sie lassen den Raum noch kleiner wirken. Zurückhaltendere Muster empfehlen sich für jene Räume, in denen man sich relativ viel aufhält - wie Wohnraum oder Schlafzimmer.
Im Flur dagegen, animierender Auftakt der Wohnung und für kurzfristigen Aufenthalt gedacht, darf es durchaus etwas kesser zugehen. Auch bei Tapeten für Küche und Bad ist eher zu kleineren Mustern zu raten, da die Wandfläche von den Hängeschränken und Sanitär-Objekten optisch unterbrochen wird. Kleinrapportigen, ruhigen Mustern ist auch immer dann der Vorzug zu geben, wenn Bilder an der tapezierten Wand aufgehängt werden sollen.
Viele Gestaltungsbeispiele mit Tapeten können einer Broschüre entnommen werden, die es kostenlos beim Deutschen Tapeten-Institut in 60460 Frankfurt am Main, Postfach 940242 gibt (Telefon: 069 / 52 00 35).

Artikel vom 29.07.2006