Projektentwickler Lohmeier wollte 1,25 Mio. Euro zahlen
Von Uwe Koch Bielefeld (WB). Die »Skala«-Immobilie hat auch im zweiten Anlauf zur Zwangsversteigerung keinen neuen Eigentümer gefunden. Vor dem Amtsgericht Bielefeld bot Projektentwickler Wolfgang Lohmeier am Donnerstag 1,25 Millionen Euro für das Gebäude an der Herforder Straße. Zu wenig. Der Zuschlag wurde versagt.
Das »Skala« stammt aus dem Jahr 1956 und beherbergt zwei Eigentumseinheiten: Der Theatersaal, die Kinosäle und diverse Nebengelasse sind in einer Hälfte untergebracht; der zweite Teil besteht aus Wohnungen, Läden und Büros. Insgesamt sind 3 650 Quadratmeter nutzbar. 44 Jahre lang wurde von der Skala GmbH & Co. KG das Kino mit fünf Sälen betrieben, im Jahr 2000 war dann Schluss Inhaber Helmut Tiede eröffnete das Haus allerdings nach einem eineinhalb Millionen Euro teuren Umbau neu. Am 11. Oktober 2001 hatte das »Skala-Varieté« seine glanzvolle Premiere. Bereits im Sommer des folgenden Jahres rauschte der Unterhaltungs-Tempel erstmals in die Insolvenz. Es folgte der Neuanfang als »Skala-Showtheater«, im Februar 2003 ging auch dieses Unternehmen in die Pleite. Das Amtsgericht betreibt seit 2004 das Zwangsversteigerungsverfahren der Immobilie an der Herforder Straße 5-7. Während eines ersten Termins am 18. Januar gab es zwar viel Publikum, doch keinen Interessenten. Zu hoch erschien den potentiellen Bietern der Verkehrswert, den ein Sachverständiger auf 2,657 Millionen Euro festgesetzt hatte. Gestern nun gab Immobilienkaufmann Wolfgang Lohmeier mit 1,25 Millionen Euro das erste Gebot ab, das zumindest Bewegung in das Verfahren bringt. Rechtspflegerin Angelika Surmann versagte den Zuschlag von Amts wegen, da das Gebot unter der 5/10-Grenze des Verkehrswertes liegt. Ein weiterer Termin ist ab Oktober diesen Jahres denkbar. Lohmeier kündigte allerdings gestern schon Gespräche mit der Sparkasse Bielefeld als Hauptgläubigerin an. Der Kaufmann verhehlte nicht ein weiteres Interesse am Kauf oder an der Ersteigerung des »Skala«-Gebäudes. Über seine Pläne schwieg sich Wolfgang Lohmeier noch aus. Nur soviel verriet er: »Die Innenstadtentwicklung an der Herforder Straße muss vorangetrieben werden. Es wäre schade, wenn sich dort nichts täte.«
Drucken