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»Das Herz schlägt für Frankreich, der Kopf sagt Italien«

Unser Team lag mit seinen Tipps vor der WM reichlich daneben - Jetzt geht es 8:3 für den Deutschland-Bezwinger aus

Bielefeld (WB). Tippspiele sind nichts für Experten. Das hat die WM mal wieder gezeigt. Auch die Prophezeiungen der WESTFALEN-BLATT-Mannschaft gingen zum Teil weit an der Rasenrealität vorbei. Doch jetzt ist es leicht, jetzt liegt die Trefferquote bei sagenhaften 50 Prozent. Hier unser Versuch:

Klaus Lükewille, Leiter der Hauptsportredaktion: Der Sportchef hatte vor der WM auf ein Finale zwischen Brasilien und Argentinien getippt, und den Titelverteidiger vorne gesehen. Jetzt schwankt er zwischen Herz und Kopf: »Mein Verstand sagt Italien, aber gönnen würde ich es eher Zidane & Co. Deshalb: 2:1 für Frankreich.«

Friedrich-Wilhelm Kröger, stellvertretender Leiter der Sportredaktion: Unser Mann für die deutsche Nationalelf lag beim ersten Versuch klar daneben, als er im Finale Brasilien gegen die Niederlande (im Ernst!) siegen sah. Jetzt setzt er auf den Deutschland-Bezwinger. »Italien hat die beste Spielorganisation und kann mit einem Angriff ein Spiel entscheiden. Italien gewinnt 1:0 nach Verlängerung.«

Oliver Kreth, Sportredakteur: Eine glatte Niete war sein Tipp Brasilien gegen Portugal, so dass es auch mit der von ihm vorhergesagten Titelverteidigung der Brasilianer nichts werden konnte. Jetzt will er Zidane und sein Frankreich siegen sehen und tippt deshalb: 1:0 für Frankreich. Dreimal dürfen Sie raten, wer seiner Meinung nach das Tor des Finalabends macht . . .

Hans Peter Tipp, Sportredakteur: Endlich ein Mann mit etwas Fachverstand. Er sah schon vorher Italien im Endspiel (gegen Argentinien) jubeln, und er hält auch bei verändertem Gegner daran fest: »Italien gewinnt 1:0.«

Stephan Scholz, Produktionsredakteur: Immerhin ein Endspielteilnehmer passte, als er vor Turnierbeginn Brasilien gegen Frankreich 2:1 gewinnen ließ. Jetzt hält er es wie der Sportchef, wünscht es Frankreich, lässt aber doch den Kopf und nicht das Herz siegen: »Italien gewinnt 2:1.«

Jens Brinkmeier, Sportredakteur: Auch er lag zumindest mit einem Finalisten richtig, als er Brasilien gegen Italien 2:1 siegen sah. Das Ergebnis behält er bei, schreibt den Titel aber nun im Nachsitzen dem Deutschland-Bezwinger zu: »Italien gewinnt 2:1 nach Verlängerung.«

Matthias Meyer zur Heyde, Kulturredakteur: Nicht einmal einen Finalisten richtig zu haben, ist das eine, die Niederlande (gegen Argentinien) Weltmeister werden zu lassen das andere. Sparen wir uns jeden weiteren Kommentar, es tut schon jetzt so weh! Sein Tipp fürs richtige Finale lautet nun: »1:0 für Frankreich.«

Wolfgang Wotke, Lokalredakteuer Gütersloh: Unser Mann in Marienfeld hatte Lokalpatriotismus bewiesen, als er die Gäste aus Portugal im Endspiel Brasilien besiegen ließ. Jetzt, da die Portugiesen Ostwestfalen verlassen und das Finale verpasst haben, lautet sein Tipp: »Italien gewinnt 3:2.«

Elmar Neumann, Sportredakteur: Ach, es wäre so schön gewesen, hätte er Recht behalten, und Deutschland nach Elfmeterschießen 6:5 gegen Brasilien gewonnen. Wenn schon nicht Deutschland, dann aber der Deutschland-Bezwinger. »Die italienische Abwehr ist unüberwindbar, und irgendwann fällt Pirlo was Schlaues ein, Italien gewinnt 1:0.«

Dirk Schuster, Sportredakteur: Auch er hatte Italien von Anbeginn auf der Rechnung und sah die Azzurri 1:0 gegen Argentinien gewinnen. Bei Italien bleibt er, aber es könnte wohl länger dauern: »Italien gewinnt 4:3 nach Elfmeterschießen.«

Ulrich Windolph, stv. Nachrichtenleiter: Deutschland gegen Italien lautete seine Finalpaarung, die es ja auch gab, leider eine Runde zu früh. Den deutschen WM-Sieg außer Reichweite, tippt's sich emotionslos: »Italien gewinnt 2:1.«

Artikel vom 07.07.2006