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Familientreffen der Urmenschen

Spektakuläre Schau im Rheinischen Landesmuseum öffnet morgen

Archäologe Ralf W. Schmitz vor dem »Neandertaler«.
Bonn (dpa). Zu einem »Familientreffen« der Urmenschen lädt das Rheinische Landesmuseum. In der Ausstellung »Roots - Wurzeln der Menschheit« sind knapp 50 weltbedeutende Fossilienfunde zu sehen, die mehr als drei Millionen Jahre Entwicklungsgeschichte der menschlichen Art verdeutlichen. Die spektakuläre Schau der Schädel, Kiefern und Steinwerkzeuge ist von morgen an bis zum 19. November nur in Bonn zu sehen und vereinigt viele der bisher bekannten »Kronjuwelen« der Evolution des Menschen aus Afrika, Europa und Asien. Schautafeln und modernste Computertechnik erklären die wissenschaftlich diskutierten Stammbäume der Menschheit.
Anlass der paläoanthropologischen »Geburtstagsparty« ist das Jubiläum des Neandertalers, der vor 150 Jahren bei Düsseldorf entdeckt worden ist und dessen 42 000 Jahre altes Skelett dem Landesmuseum seit 1877 gehört. Die Reste von weiteren 17 Neandertalern in der Ausstellung, darunter ein neun Monate altes Kind aus Israel, gehören zur engeren Verwandtschaft des weltweit populärsten Urmenschen. Präsentiert sind auch jüngste Funde wie die Schädelfragmente aus Warendorf bei Münster und Ochtendung in der Eifel.
Ältestes Exponat ist ein 3,5 Millionen Jahre altes Oberkiefer- Bruchstück eines noch affenähnlichen Australopithecus-Vormenschen aus Tansania. Etwa zwei Millionen Jahre alte, rohe Steinwerkzeuge stammen aus Äthiopien und ein erstmals gezeigter etwas jüngerer Schädel aus Georgien gilt als der »erste Europäer«.

Artikel vom 07.07.2006