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Irak will US-Soldaten bestraft sehen

Präsident Nuri al-Maliki verurteilt »kaltblütige Verbrechen«


Kufa/Bagdad (dpa). Nach den jüngsten Mordvorwürfen gegen US-Soldaten hat der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki die Straffreiheit der US-Truppen in seinem Land in Frage gestellt. »Wir werden die Frage, wie Angehörige der Koalitionstruppen zur Rechenschaft gezogen werden können, mit den Kommandeuren dieser Truppen besprechen, um eine vernünftige Lösung für diese Zwischenfälle zu finden«, erklärte er. Die Immunität verleite einzelne Soldaten zu »kaltblütigen Verbrechen gegen die Iraker«.
Am vergangenen Montag hatte ein US-Gericht den 21 Jahre alten Ex-Soldaten Steven Green angeklagt, der zusammen mit anderen Soldaten ein irakisches Mädchen vergewaltigt haben soll. Anschließend sollen die Soldaten die 15-Jährige, ihre Eltern und ihre fünfjährige Schwester ermordet haben. Irakische Gerichte haben keine rechtliche Handhabe gegen die ausländischen Soldaten.
Ein Selbstmordattentäter zündete gestern in Kufa neben einem schiitischen Schrein eine Autobombe und riss 13 Menschen mit in den Tod. Unter den Toten sind auch acht iranische Pilger. Nahe der Stadt Nassirija ist ein Massengrab entdeckt worden. Dort sind die sterblichen Überreste von 40 bis 50 Irakern begraben.

Artikel vom 07.07.2006