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Domenech sieht sein Team in Topform

Franzosen mit sechs Weltmeistern von 1998 - Scolari warnt Lippi


Berlin (WB/klü). Sechs Spiele haben deutliche Spuren hinterlassen. Einige Franzosen sind nun mal nicht mehr die Jüngsten, aber einmal werden sie noch alles geben: Am Sonntag im Finale gegen die Italiener in Berlin.
»Die Erschöpfung war deutlich zu spüren, wir wurden in der zweiten Halbzeit immer müder«, gestand Patrick Vieira nach dem 1:0 gegen Portugal. Dabei ist der Mittelfeldmann mit seinen 30 Jahren noch lange nicht der Älteste im Team. Abwehrchef Lilian Thuram und Regisseur Zinedine Zidane (beide 34) führen die Liste an. Dann folgen Claude Makelele (33) und Torwart Fabien Barthez (32).
Aber Trainer Raymond Domenech setzte ja ganz bewusst auf Routiniers. Denn er sieht seine Mannschaft so: »Meine Spieler haben große Leidensfähigkeit bewiesen, Biss, Solidarität und Durchhaltevermögen. Wir haben zwar einen Vorbereitungsstag weniger als die Italiener, aber ich bin sicher: Wir werden uns in Berlin in Topform präsentieren.«
Im Halbfinale haben sich einige Stars etwas schonen dürfen, denn nach der Pause spielte die Elf nur noch auf Resultatssicherung. So wie früher der große Rivale vom Sonntag. München erlebte die »italienischen« Franzosen - das knappe 1:0 reichte ja. Viele erfahrene Fußballer, ein genialer Dirigent, dazu ein gefährlicher Torjäger wie Thierry Henry: die Titel-Mischung? Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari warnte seinen Kollegen Marcello Lippi: »Italien muss aufpassen, diese Franzosen sind sehr clever.«
Und sie haben immerhin gleich sechs Spieler im Aufgebot, die sich schon Weltmeister nennen dürfen. Zidane, Barthez, Thuram und Vieira standen 1998 in Paris beim 3:0 gegen Brasilien mit auf dem Rasen, Henry und David Trezeguet gehörten zum Reserve-Kader.

Artikel vom 08.07.2006