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Sieger der Schacholympiade in Turin wurde Armenien (bei den Damen: Ukraine) vor China und den USA; die Russen wurden nur Sechste. Die Mannschaft um Lewon Aronjan und Wladimir Akopjan ging mit großer Leichtigkeit durch die 13 Runden und erfreute die Schachöffentlichkeit mit vielen Glanzpartien. Etwa im entscheidenden Kampf gegen China.


Schottisch

Weiß: Zhang
Schwarz: Akopjan

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 ed4 4.Sd4 Lc5 5.Sc6 Df6 6.Df3 Df3 7.gf3 bc6 8.Le3 Le3 9.fe3 Tb8 10.b3 Se7 11.Sc3 d6 12.f4 f5 13.Tg1 0-0 Der sK scheint nun im Zug zu stehen, aber es ist ein Genuss zu verfolgen, wie der armenische Großmeister die Tür zuhält. 14.Lc4 Kh8 15.e5! de5 16.0-0-0 Sg6 Viel besser als 16...ef4 17.ef4, denn 17...Sg6 stellt dann die Partie ein wegen 18.Tg6 hg6. Solche Scherze sind es, die Akopjan bei seinem 13. Zug ins Kalkül ziehen musste. 17.Td3 Hofft offenbar immer noch auf 17...ef4 18.Tg6 hg6 19.ef4. Wie aber soll eigentlich der Lc8 ins Spiel kommen? 17...Ta8 Mit zuerst ...a5, dann ...La6. 18.Sa4 ef4! Jetzt doch? Das ging doch nie wegen 19.Tg6, mit 19...hg6 20.ef4 und Gewinn, oder? 19...fe3! Das ist es. Schwarz gibt die Figur und droht, mit den Freibauern loszulaufen. 20.Tg1 20.Te3 f4 nebst 21...hg6 geht natürlich nicht, aber 20.Tc6!? kommt vielleicht in Betracht, z.B. 20...f4 21.Tc7. 20...f4 21.Sc5 Lf5 22.Tc3 22.Td4 ist schwach wegen 22...f3 23.Tf4 Lg6. 22...Tae8 23.Le2 g5 Die Alternative ist, zunächst 23...Lc8 24.Lf3 zu spielen, aber dann wird doch 24...g5 25.Tg5 e2 kommen. 24.Tg5 Lc8 25.Lf3?! 25.Sd3 scheint besser zu sein: 25...f3 26.Se5 h6 27.Th5 fe2 28.Te3, doch nun hält 28...Kh7 die Partie im Gleichgewicht (28...Tf1 29.Kd2). Jetzt hat Akopjan wenig Probleme mehr. 25...e2 26.Sd3 Te3! 27.Le2 Te2 28.Se5 Lf5 29.Sc6 Th2 30.Sd4 Le4 31.Tc7 f3 32.Sf3 Lf3 33.Ta5 Le4 34.Taa7 Tg2 35.Tc4 Te8 36.b4 h5 37.Tc5 h4 38.Th5 Kg8 39.Tc7 Notwendig: 39.Th4 Tc2 40.Kd1 (40.Kb1 Lg6 41.Th1 Th2) 40...Td8 41.Ke1 Lf3 nebst baldigem Matt. 39...Tg4 40.b5 Lg6 41.Th6 Te1 42.Kd2 Te6 43.Tc8 Kg7 44.Tch8 Tee4 45.b6 Tg2 46.Kc3 Tg3 47.Kd2 Td4 48.Ke2 Tc4 49.Tg6 Kh8. - Weiß gab auf.



A. Johandl,Heilbronner Stimme 2004Matt in fünf Zügen



Lösung der Schachaufgabe von Hans-Hilmar Staudte:

Der Godesberger Meister komponiert mehrere Mattwechsel zwischen den Verführungen, in denen der wT gedeckt wird (1.Kb2?/Dg1?/Dc7? f5!/e2!/Ke2!), und der Lösung 1.Dg3!: 1Éf5, Kc1/e2 2.De1/Df4 matt sowie 1ÉKe2 2.Dg2 matt.


Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 15.07.2006