06.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

McEwen gewinnt zweite Etappe

Boonen weiter in Gelb - Reifenschaden stoppt Zabel kurz vor dem Ziel

St. Quentin (dpa). Einen Tag nach Matthias Kesslers Coup am Cauberg in Valkenburg hat bei der Tour wieder die Stunde der Sprinter geschlagen.

Robbie McEwen gewann in St. Quentin seine zweite diesjährige Etappe bei der 93. Auflage der Frankreich-Rundfahrt. Der für oft sehr wilde Sprints bekannte Australier war im Ziel der 4. Etappe nach 207 Kilometern wie am Montag der Schnellste. McEwen profitierte von einem Sturz auf der Zielgeraden 400 Meter vor dem Zielstrich, der den Träger des Gelben Trikots, Tom Boonen, aus dem Rhythmus brachte. McEwen, der bei der Tour seinen insgesamt zehnten Tageserfolg feierte, ließ den Spaniern Isaac Galvez und Oscar Freire keine Chance.
Weltmeister Boonen verteidigte zwar seine Führung im Gesamtklassement mit einer Sekunde vor dem T-Mobile-Profi Michael Rogers (Australien), wartet aber weiter auf seinen ersten Tagessieg. Boonen, der am Vortag zum ersten Mal in seiner Karriere das »Maillot Jaune« holte, wurde Fünfter direkt vor dem besten deutschen Profi, David Kopp (Bonn) vom Team Gerolsteiner. Die Etappe gestern führte 116 Kilometer durch Boonens radsportverrückte Heimat.
Erik Zabel, der bei seiner Comeback-Tour nach der einjährigen Zwangspause 2005, eine gute Figur abgibt, hatte mit einer Reifenpanne 2,5 Kilometer vor dem Ziel großes Pech. Der Berliner, der morgen seinen 36. Geburtstag feiert, spielte dadurch im Finale natürlich keine Rolle. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel war ein Ausreißversuch beendet, den fünf Fahrer mit dem Verfolgungs-Weltmeister Bradley Wiggins (England) an der Spitze knapp 20 Kilometer nach dem Start initiiert hatten.
Boonen: »Ich bin vor allem ein Sieger. Ich bete die Tour nicht an, aber sie ist das größte Radsportereignis der Welt. Das hält mich nicht davon ab, sie für ein Rennen für Masochisten zu halten«.

Artikel vom 06.07.2006