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Vom Traum zum Albtraum
 Dicht
 am
 Rad

Von Sören Voss

»Ein Lebenstraum geht in Erfüllung!« Mit diesen Worten trat Jörg Ludewig im Januar seinen Vertrag beim T-Mobile Team an. Doch nach sieben Monaten könnte das Engagement zu einem Albtraum werden.
Bei den Fans war »Lude« einer der beliebtesten Radler im Peloton, anderswo ist das offensichtlich aber nicht immer der Fall. Wie sonst ist es zu erklären, dass erst jetzt, acht Jahre nach dem »Vergehen«, die dubiosen Papiere aus den Schubladen gekramt werden? Zu einer Zeit, in der der Blondschopf mit dem lukrativen Vertrag bei T-Mobile, eigentlich gerade in die Erfolgsspur eingebogen zu sein schien.
Ludewig selbst sieht es als »Jugendsünde« und hofft auf ein mildes Urteil. Er ist des Dopings zwar bislang nicht überführt, aber mit seiner Handlung hat er die Grenze des sportlichen Fairplays eindeutig überschritten.
Wie einem Jan Ullrich oder Danilo Hondo wird ihm der Ruf des »schwarzen Schafes« jetzt vielleicht ein Leben lang anhängen. Ein negatives Image, mit dem sich T-Mobile-Konzern und -Rennstall nicht identifizieren können. Nach den Vorfällen der Vergangenheit werden die Bonner möglichst schon den kleinsten Dopingverdacht ausräumen wollen.
Jörg Ludewig hat in Kreise hereingehorcht, in denen man als tadelloser Sportsmann nicht verkehrt. Ludewig wird wissen, warum. Nun wird er auch lernen müssen, mit den Konsequenzen zu leben.

Artikel vom 06.07.2006