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Horst Köhler (Bundespräsident): »Diese Mannschaft ist bei weitem noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Es hat nicht gereicht - aber Sie haben sich trotzdem in die Herzen der Deutschen gespielt! Ich bin sicher, dass Sie bei der nächsten Europameisterschaft wieder Großes leisten werden.«

Joseph S. Blatter (FIFA-Präsident): »Bei der deutschen Mannschaft ist der Glücksfaden gerissen, und ich kann natürlich die Enttäuschung der Fans verstehen. Man muss ihr aber dazu gratulieren, was sie geleistet hat. Ich bin begeistert von der Stimmung, die die Fans hier verbreitet haben."

Kurt Beck (SPD-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz): »Die deutsche Nationalelf hat gekämpft wie ein Weltmeister. Wir Deutsche sind stolz auf unser Team. Es hat nicht für das große Finale gereicht, aber das Spiel um Platz drei ist eine herausragende Leistung.«

Matthias Sammer (DFB-Sportdirektor): »Ich habe eine deutsche Mannschaft gesehen, die leidenschaftlich gekämpft hat, und eine italienische, die vielleicht etwas abgeklärter war. Was ich erstaunlich fand, ist, dass Italiens Trainer Lippi bis zum Ende großen Respekt vor einem Elfmeterschießen gehabt hat und am Schluss vier Stürmer auf dem Feld hatte.«

Elmar Brok (CDU-Europaabgeordneter, Bielefeld): »Die WM hat Deutschlands Sympathiewerte hochschnellen lassen und unser Land verändert. In nie gekannter Weise begegnen uns seit Tagen Kollegen in Straßburg mit einem Lächeln sowie anerkennenden, ermutigenden Worten wegen unseres Teams und wegen der Leichtigkeit und Fröhlichkeit des ausrichtenden Landes und seiner Menschen. Perfektion hatte man erwartet. Der Kaiser, Klinsi und Ballack haben auch uns Deutsche in ihrem Zauber mitgenommen. Wir sind zu recht stolze Bürger unseres Landes, aber zugleich nicht abwehrend, sondern ein Teil Europas in der Welt. Ich möchte den Pokal nun in den Händen des großen Zidane sehen, aber auch das Lachen eines Figo oder der Triumph eines Pirlo wären mir recht. Es war eine große Party.«

Edmund Stoiber (CSU-Chef und Ministerpräsident von Bayern): »Ein Super-Spiel der deutschen Mannschaft, die leidenschaftlichen Fußball gezeigt hat. Der Zusammenhalt im Land während der WM wird nach dem Spiel mit der großen Leistung der deutschen Mannschaft bestehen bleiben.«

Hans-Josef Becker (Paderborner Erzbischof, live in Dortmund dabei): »Es war klasse, spannend bis zur letzten Minute. Nur das Ergebnis stimmt uns alle ein wenig traurig. Ich möchte den Fans sagen, dass sie die Kerze, die sie für die deutsche Nationalelf angezündet haben, nicht ausblasen sollen. Wir haben gesehen, wie weit Hoffnung die Menschen tragen kann. Gastfreundschaft, Solidariät, Fairness und Freundlichkeit verschönern eine Gesellschaft.«

Tobias Rau (DSC Arminia Bielefeld): »Die Niederlage war nicht unverdient, weil die Italiener einfach einen Tick besser waren und auch die klareren Chancen hatten. Deutschland hat alle Erwartungen erfüllt. Wenn sie das Endspiel erreicht hätten, wären das allenfalls Bonuspunkte gewesen.«

Klaus Wowereit (Regierender Bürgermeister von Berlin, SPD): »Die deutsche Mannschaft hat toll gekämpft bis zum Schluss. So darf man ausscheiden. Wir sind ein guter Verlierer. Berlin wird der WM ein wunderbares Finale bereiten.«

Helmut Dietl (Regisseur): »Italien war einfach zielstrebiger. Für Deutschland ist das Ausscheiden aber vielleicht sogar gut. Wenn das noch bis zum Endspiel weitergegangen wäre, hätten die in Berlin womöglich noch ein paar Reformen gemacht und das Land ins Verderben gestürzt. Die deutsche Elf hat es weit gebracht. Klinsmann sollte auf jeden Fall weitermachen.«

Artikel vom 06.07.2006