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Meinung oder Beschimpfung?

Erdogan soll mit gutem Beispiel vorangehen


Zu dem Beitrag »Muslime integrieren«:
Die Idee, Antiislamismus zu unterbinden, hat etwas. Möge der türkische Ministerpräsident Erdogan doch mit gutem Beispiel vorangehen und in der Türkei ein Gesetz durchs Parlament bringen, das die Anstiftung zu Antichristentum als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einstuft. Dann darf er gerne wieder vor einem europäischen Gremium von »Islamophobie«, also von »Angst vor dem Islam« reden.
Besser wäre es aber, der Meinungsfreiheit und der Pressefreiheit den höchsten Rang einzuräumen und es den Zuhörern oder Lesern selbst zu überlassen, sich eine Meinung zu bilden.
Weiche Begriffe wie »Islamophobie«, »Antisemitismus«, »Majestätsbeleidigung«, »Gotteslästerung«, »Wehrkraftzersetzung«, »Volksverhetzung« sind Instrumente zur Unterdrückung freien Denkens und damit selbst eine Verletzung der Menschenwürde. Wer will denn entscheiden, ob ein Gedanke »Meinung« oder »Beschimpfung« ist?
Ein deutsches Gesetz gegen »Christophobie« könnte die Lesung bestimmter Suren des Koran unmöglich machen.
Mit seiner Rede vor dem Europarat hat Erdogan keinen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben von Christen und Muslimen geleistet. Geben Sie Gedankenfreiheit, Herr Ministerpräsident!
WILFRIED FOCKEN32369 Rahden

Artikel vom 22.07.2006