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Auch das Alter kennt die Sucht

Caritas und DHS bieten betroffenen Senioren Hilfe an


Bielefeld (WB). Suchtprobleme im Alter werden häufig unterschätzt und daher viel zu spät behandelt. Deshalb unterstützen die Suchtberatungs- und behandlungsstelle (PSBB) und die Selbsthilfegruppe »Abstinenter Freundeskreis« im Caritasverband für das Dekanat Bielefeld das von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) erklärte Schwerpunktjahr 2006 gegen »Missbrauch und Abhängigkeit im Alter«.
»Wir unterstützen die Aktion, weil zunehmend ältere Menschen unsere Einrichtung nutzen«, sagt Annegret Storp, stellvertretende Leiterin der PSBB. 2004 waren bereits 14 Prozent ihrer Klientel älter als 60 Jahre. »In unseren Selbsthilfegruppen des Abstinenten Freundeskreises ist ein ähnlicher Trend zu verzeichnen, auf den wir jetzt reagiert haben«, bestätigt Helga Heidemann. Ältere Menschen trinken meist allein, unbemerkt zu Hause. Muss der Eine den Anderen pflegen, ist der Griff zur Flasche oft das Ventil für Frust, Überlastung und Unzufriedenheit. Auch der Medikamentenverbrauch steigt im Alter drastisch an, wobei insbesondere mehr Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel verschrieben werden. Weitere Informationen bei der PSSB unter Tel. 9619104 und beim Abstinenten Freundeskreis, Tel. 23516.

Artikel vom 06.07.2006