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Strom im Paket am preiswertesten

Verbraucher in der Region OWL zahlen unterschiedlich hohe Gebühren

Von Edgar Fels
Bielefeld/Paderborn (WB). Seit der Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland im Jahr 1998 können Verbraucher ihren Stromlieferanten frei wählen. Zu dauerhaftem Wettbewerb hat das nicht geführt. Die Strompreise sind zuletzt wieder geklettert. Gleichwohl gibt es allein in einer Region wie OWL zum Teil deutliche Preisunterschiede.

Den billigsten Strom bietet die FlexStrom GmbH (Berlin) an. Sie verkauft Ê»Strompakete«. Kunden zahlen im Voraus einen festen Preis für eine bestimmte Anzahl von Kilowattstunden pro Jahr. Dieser Preis ist auch dann in voller Höhe zu entrichten, wenn der tatsächliche Verbrauch unter der gekauften Menge liegt. Jede Kilowattstunde, die über der eingekauften Menge liegt, wird extra abgerechnet. Wegen der Vorkasse mahnen Verbraucherschützer allerdings zur Vorsicht. Im Fall einer Insolvenz könnte das Geld der Kunden verloren sein.
Wem das also zu riskant ist, fährt in der Regel auch mit seinem örtlichen Anbieter ganz gut. Das sind die Stadtwerke oder E.ON Westfalen-Weser. Aber auch die zum Konzern EnBW gehörende Yello-Strom drängt preisaggessiv auf den Markt. Yello-Strom ist aber nicht überall zum gleichen Tarif zu bekommen: Ein Haushalt in Paderborn mit einem Verbrauch von 2000 Kilowattstunden bei Yello zahlt etwa 50 Euro mehr als in Bielefeld und sogar 60 Euro mehr als in Gütersloh.
Tiefer in die Tasche greifen müssen auch diejenigen Verbraucher, die sich für Ökostrom interessieren. Zu den Anbietern gehört etwa das Hamburger Energieversorgungsunternehmen LichtBlick. Es investiert mindestens 25 Prozent seines Gewinns aus dem Stromverkauf in Klimaschutzprojekte (Neubau von umweltfreundlichen Kraftwerken, Investition in klimaschonende Technologien wie etwa Offshore-Windparks).
Nur vier Prozent der Verbraucher haben bisher ihren Stromanbieter gewechselt. Bemerkenswert: Jeder siebte Kunde hat bei seinem Anbieter einen besseren Tarif erhalten. »Man muss nur nachfragen«, rät Peter Blenkers von der NRW-Verbraucherzentrale.

Artikel vom 06.07.2006