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Die alte Schießanlage der Kreisjägerschaft Hubertus.Fotos: Borgmeier

An der Galgenheide wird
Schießstand ausgebaut

Bezirksvertretung Gadderbaum fühlt sich übergangen

Von Michael Schläger
Gadderbaum (WB). In Eigenregie baut der Schießsportverein »Diana« den Schießstand Schürbusch an der Galgenheide aus. Der Schießstand soll weitgehend eingehaust werden, um die Lärmbelästigung für die Nachbarschaft möglichst gering zu halten. Auch die Kreisjägerschaft Hubertus will ihre Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft modernisieren.

Die Bezirksvertretung Gadderbaum fühlt sich bei der Entscheidung, die Schießstände weiter zu betreiben, übergangen. Schon 1999 sei festgelegt worden, dass der Betrieb auf den Anlagen auslaufen und auf eine Schießbahn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bielefelder Reit- und Fahrclub in der Senne verlegt werden sollte, erinnern sie an die Beschlusslage. Doch dagegen wehrten sich die Reiter erfolgreich.
In Abstimmung mit der Planungsverwaltung im Rathaus wurde deshalb der Plan in Angriff genommen, die Schießstände an der Galgenheide auszubauen. Auch der Landschaftsbeirat gab seine Zustimmung. Die Bezirkspolitiker wurden vor der Sommerpause lediglich in nichtöffentlicher Sitzung informiert und kritisierten, dass sie am Entscheidungsprozess nicht beteiligt und vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Schließlich hatte es auch am alten Standort Anwohnereinwände gegeben. Neben dem Lärm war auch der Autoverkehr zu den Anlagen, der über den Haller Weg führt, reklamiert worden.
Das Lärm-Argument ist durch die Einhausung der Bahnen ausgeräumt. Der SSV Diana plant zur Reduzierung der Geräuschbelastung zwei seitliche massive Schallschutzwände entlang der 50-Meter-Schießbahn sowie den Anbau einer Schallschleuse am alten Gebäude. Die Kreisjägerschaft will ihren Schießstand in ein geschlossenes Bauwerk umbauen. Hierzu soll die 100-Meter-Schießröhre nach etwa 40 Metern in das vorhandene Geländeprofil eingelassen und begrünt werden. Ein vorhandenes Wohnhaus soll zu einem gemeinsamen Vereinshaus von Diana und Kreisjägerschaft ausgebaut werden. Auf der Anlage von Diana war in den vergangene Tagen bereits ein Bagger angerückt, um erste Arbeiten zu verrichten. Aber es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis beide Projekte realisiert sind, weil viel in Eigenleistung erledigt werden soll. Möglich wurde das Vorhaben durch einen langfristigen Pachtvertrag, der mit der Eigentümerin des Areals geschlossen werden konnte.

Artikel vom 07.07.2006