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Oscar Freire spurtet
dem Weltmeister davon

Tour de France: David Kopp erneut bester Deutscher

Caen (dpa). Das ist nicht die Tour des Weltmeisters Tom Boonen. Der 25-jährige Belgier verpasste gestern in Frankreich erneut seinen ersten Etappensieg in diesem Jahr.

Im Ziel des fünften Abschnitts von Beauvais nach Caen in der Bretagne über 225 Kilometer musste der Träger des Gelben Trikots mit Rang 2 hinter Tagessieger Oscar Freire (Spanien) zufrieden sein.
Der Australier Robbie McEwen, bisher zweifacher Etappengewinner, musste sich mit Rang 5 begnügen, einen Platz hinter dem erneut stark sprintenden David Kopp vom Team Gerolsteiner. Der Kölner war auf Platz 4 bester Deutscher.
»Es ist verrückt, dass ich keine Etappe gewinne«, ärgerte sich der in diesem Jahr schon 17-mal erfolgreiche Boonen im Ziel. Allerdings hatte er gestern auch Pech: Fünfzig Kilometer vor dem Ziel war er in einen Sturz verwickelt, brauchte aber nur zehn Kilometer, um den Rückstand wieder aufzuholen.
Erik Zabel belegte einen Tag vor seinem 36. Geburtstag Rang 9. Sein Teamkollege Björn Schröder konnte in einem Ausreißerduo bis 3500 Meter vor Schluss sogar von einem Etappensieg bei seinem Tour-Debüt träumen, doch daraus wurde nichts. Der prognostizierte Massensprint bot in Caen besondere Brisanz. Jeder der zwölf Erstplatzierten hätte mit einem Etappensieg dank der Zeitgutschrift (20 Sekunden für den Sieger) das Gelbe Trikot holen können. Doch an der Spitze änderte sich nichts: Boonen vergrößerte seinen Vorsprung vor T-Mobile-Profi Michael Rogers (Australien) auf 13 Sekunden, sehnt sich aber nach dem ersten Etappensieg.
»Leider lief die Gruppe am Anfang gar nicht gut. Deshalb haben Dumoulin und ich entschieden, zu zweit zu fahren. Wir haben gut zusammengearbeitet, leider ist er der kleinste Fahrer im Feld und gibt nicht viel Windschatten. Ich habe mich hinter ihm so klein wie möglich gemacht. Schade, dass wir gut drei Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Ich würde es immer wieder versuchen - es ist schön, eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen«, erklärte Schröder, der Ausreißer der Tages.

Artikel vom 07.07.2006