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Gerolsteiner
vertraut
Leipheimer

Hotelbesuch »zufällig«

Caen (dpa). In der aktuellen Doping-Diskussion nahm Hans-Michael Holczer noch einmal dazu Stellung, dass sein Mannschaftskapitän Levi Leipheimer (USA) im Vorjahr mit dem umstrittenen Mediziner Michele Ferrari ein Hotel geteilt hatte.

»Levi war im Vorjahr beim Training auf Teneriffa zufällig im selben Hotel, in dem auch Ferrari abstieg. Aber er versicherte mir noch einmal: Er arbeitet nicht mit dem Italiener zusammen«, sagte gestern der Manager des Teams Gerolsteiner. Holczer sprach zudem von »augenblicklich herrschender Hysterie«.
In einem Doping-Prozess war Ferrari im Oktober 2004 zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und zu elf Monaten Berufsverbot verurteilt worden, dann aber wegen Verjährung doch freigesprochen worden. T-Mobile hatte seine Fahrer Patrik Sinkewitz, Michael Rogers und Eddy Mazzoleni nach Bekanntwerden ihrer Kontakte zu Ferrari aufgefordert, die Zusammenarbeit zu stoppen. Im Bonner Team wird derzeit das Betreuer-Umfeld der Fahrer überprüft.
Doch an eine saubere Tour glaubt nicht einmal Patrick Lefévère, Vorsitzender der Vereinigung der Profirennställe: »Ich denke, dass noch fünf bis sieben Prozent der Fahrer betrügen. Falls noch Betrüger im Peloton sind, hoffe ich, dass sie so schnell wie möglich entfernt werden«, sagte der Belgier in einem Interview.
Derweil meldete sich der spanische Gynäkologe Eufemio Fuentes, eine der Schlüsselfiguren des neuen Skandals, zu Wort: »Andere Namen, die noch nicht aussortiert wurden, sind bestimmt noch bei der Tour oder in anderen sportlichen Wettkämpfen«, sagte er im Radiosender »Cadena Ser«.

Artikel vom 07.07.2006