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Bruderhilfe in roten Zahlen

Versicherungsverbund streicht Stellen

Von Edgar Fels
Detmold (WB). Im ersten Jahr nach der Mehrheitsübernahme durch die HUK-Coburg ist der kirchliche Versicherungsverbund Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge in die roten Zahlen gerutscht. Zudem kündigte der Verbund gestern in Detmold an, weitere etwa 100 der 813 Mitarbeiter zu entlassen.

Der Versicherungsverbund, der in Detmold (Ende 2005: 343 Mitarbeiter), Kassel (351) und Düsseldorf (119) vertreten ist, hat 2005 nach Steuern einen Verlust von 2,2 Millionen Euro verbucht. Ein Jahr zuvor gab es noch einen Überschuss von fünf Millionen Euro. Grund für den Rückgang seien eine Neubewertung des Immobilienbesitzes in Kassel sowie Abschreibungen auf Kapitalanlagen von 9,5 Millionen Euro, sagte Günter Lehner, Sprecher des Versicherungsverbundes, gestern in Detmold. Es handele sich dabei um einen »gewollten Einmaleffekt beim Kapitalanlageergebnis.«
Noch nicht abgeschlossen ist der Konzernumbau, dem etwa 100 Stellen zum Opfer fallen werden. Der Standort Düsseldorf der Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG soll aufgegeben und nach Detmold verlagert werden. Etwa 50 Stellen dieses Bereiches würden nach Ostwestfalen verlegt, weitere 50 Stellen in der Landeshauptstadt würden gestrichen.
Auch in Detmold wird es Lehner zufolge zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, weil der Verbund zentrale Aufgaben wie EDV und Controlling künftig vom Mutterkonzern HUK-Coburg erledigen lässt. Dabei gehe es ebenfalls um etwa 50 Stellen.
Das Beitragsvolumen der Versicherungsgruppe sank 2005 leicht auf 467,1 Millionen Euro nach 468,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Familienfürsorge Lebensversicherung AG in Detmold steigerte die Beiträge um 3,1 Prozent auf 194,4 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern betrug zwei Millionen Euro. Die Bruderhilfe Sachversicherung AG (Kassel) verbuchte einen Rückgang um 5,2 Prozent auf 144,5 Millionen Euro. Die Beiträge der Düsseldorfer Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG stiegen um 0,6 Prozent auf 128,2 Millionen Euro, der Überschuss sank auf 0,8 (Vorjahr: 2,0) Millionen Euro.
Die Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge zählt 550000 Versicherte. In den nächsten fünf Jahren soll ihre Zahl auf 820000 steigen. HUK-Coburg hält eine 65-Prozent-Mehrheit an dem kirchlichen Versicherer. S.4 Kommentar

Artikel vom 05.07.2006