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Werben um Lehrstellen

IHK-Präsident Sommer besucht Bielefelder Betriebe

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Nur noch wenige Wochen bis zum Beginn des Ausbildungsjahres, und noch immer sind in Ostwestfalen rund 4500 Jugendliche ohne eine Lehrstelle. Um bei den Betrieben weitere Plätze einzuwerben, besuchte IHK-Präsident Herbert Sommer gestern vier Unternehmen in Bielefeld.

»Ausbildungsplätze sind derzeit das wichtigste Thema«, betonte Sommer. Bei den Stadtwerken Bielefeld, dem Trainings-Center der Telekom in Bielefeld, dem Druckmaschinen-Hersteller Fischer & Krecke sowie der Schüco KG informierte sich Sommer über die Inhalte und Probleme bei der Ausbildung. Denn die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt seien derzeit besonders groß, so der Präsident der Industrie und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld.
Zwar gebe es im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent mehr Ausbildungsplätze, aber gleichzeitig auch 15 Prozent mehr Jugendliche. Dabei seien die besuchten Unternehmen bereits vorbildlich, weil sie zum Teil deutlich über den Bedarf hinaus ausbildeten. Sommer stellte auch ein Modell vor, bei dem die Auszubildenden bei einer Leiharbeitsfirma angestellt sind, ihre Ausbildungsvergütung durch den Betrieb auf 200 Euro begrenzt wird. Diese Summe solle durch öffentliche Mittel auf die übliche Vergütung aufgestockt werden. Horst Bohlmann, Leiter der Berufsausbildung der Telekom in Bielefeld: »Wenn die Vergütung geringer wäre, würden wir mehr Ausbildungsplätze schaffen.«
Schüco-Chef Dirk U. Hindrichs bemängelte, dass »die Qualität der Bewerber in den vergangenen Jahren definitiv nachgelassen hat«. So könnten etwa Ausbildungsplätze für Technische Zeichner nur schwer besetzt werden. Eine ähnlich Aktion wie in Bielefeld will die IHK nach den Sommerferien auch in anderen Regionen Ostwestfalens starten. S.4: Leitartikel

Artikel vom 05.07.2006