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Mönchsgräber sind
sehr gut erhalten

Archäologischer Fund auf der Bodenseeinsel

Reichenau(dpa). Bedeutende Funde aus der großen, mittelalterlichen Klosterzeit wurden auf der Bodenseeinsel Reichenau gemacht.
Eines der Gräber, die gefunden wurden.Foto: dpa

Zunächst stieß man auf die Reste einer 1000 Jahre alten Mörtelmischmaschine, mit deren Hilfe die Mönche beim Bau des Benediktinerklosters das gewaltige Mauerwerk auffüllten. Danach konnte erstmals ein vollständiges Skelett eines Mönchs auf der Reichenau geborgen werden.
Und mittlerweile hat man zehn Gräber entdeckt mit komplett erhaltenen Gebeinen - einen kleinen Teil des früheren Klosterfriedhofs. Das Alter der Grabgruben wird auf Grund der Fundumstände auf 700 bis 1000 Jahre geschätzt. Sie stammen damit aus der Blütezeit des Reichenauer Klosters.
Von einer Sensation will die zuständige Grabungstechnikerin Barbara Volkmer zwar nicht sprechen, sagt aber: »Es ist ein ganz spannender archäologischer Befund - in vielerlei Hinsicht.« So stieß man jüngst auf der nur etwa 180 Quadratmeter großen Grabungsfläche in einer Grube auf eine oxidierte Holzplatte. Damit sei nachgewiesen, dass die Mönche in Särgen und nicht einfach in Tücher eingewickelt auf Totenbrettern bestattet wurden, sagt Volkmer. Dies hatten sie und ihr Team bereits vermutet auf Grund der Schädelposition der Skelette. Die Insel Reichenau mit ihren drei Kirchen und dem Kloster gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Artikel vom 05.07.2006