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unserer Stadt
»Wenn jeder Bielefelder dem Tierschutzverein pro Jahr nur einen Euro spenden würde, dann hätten wir kein Problem«, meint Michael Hanke. Leider sei aber die Spendenbereitschaft deutlich zurückgegangen und die finanzielle Lage des vereinseigenen Tierheims an der Kampstraße sehe nicht so rosig aus.
»Wünsche, wie etwa der dringend erforderliche Neubau eines zeitgemäßen Katzenhauses, können wir deshalb nicht realisieren«, sagt bedauernd der 51-Jährige. Hanke, der vor fünf Jahren hauptberuflich die kaufmännische Leitung übernommen hat, ist unter anderem dafür verantwortlich, dass die Vorstandsbeschlüsse des Tierschutzvereins optimal umgesetzt werden. »Das können kleine Baumaßnahmen sein, für die Materialien besorgt werden müssen. Oder Anbieter mit den günstigsten Tierfutter-Preisen müssen herausgefunden werden«, erklärt Michael Hanke nur zwei seiner Aufgaben.
Dass das Tierheim einmal sein Arbeitsplatz werden könnte, hatte sich Hanke vor knapp 20 Jahren nicht träumen lassen. Damals wünschte sich Töchterchen Daniela dringend einen Hund zum Ausführen. Also machten sich Vater und Tochter auf den Weg zur Kampstraße. »Einen Hund hat meine erwachsene Tochter zwar immer noch nicht - dafür zwei Katzen. Aber ich blieb als Folge im Tierheim hängen«, berichtet Michael Hanke.
Zunächst führte er als Ehrenamtlicher regelmäßig Hunde aus, übernahm Inspektoren-Aufgaben und kümmerte sich um Fälle, bei denen Tierhaltungen beanstandet wurden. »Schließlich landete ich bei der Vermittlung hinter dem Tierheim-Tresen sowie im Vereinsvorstand«, erzählt er.
Allerdings: So viel Ehrenamt konnte Hanke neben seinem Beruf kaum noch bewerkstelligen. Etwa zeitgleich hatte der Vorstand des Tierschutzvereins beschlossen, dass der kaufmännische Bereich professionell geführt werden müsse - von jemandem, der sich aber auch im Tierheim auskennen müsse.
Michael Hanke machte daraufhin sein Hobby zum Beruf und wechselte hauptberuflich als kaufmännischer Leiter ins Tierheim. Und auf den Hund gekommen ist er inzwischen auch: Pia, der kleine Mischling aus Gran Canaria, folgt Hanke seit drei Jahren auf Schritt und Tritt.
Artikel vom 06.07.2006