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Haftbefehl
lautet jetzt
auf Mord

Prozess am 9. August


Detmold (WB/ca). Das Landgericht Detmold hat gestern den Haftbefehl gegen die Russin Marina P. (41) erweitert. Die Frau, die am 28. Januar in Horn-Bad Meinberg ihren Ehemann Herbert B. (47) getötet und zersägt haben soll, sitzt seit Februar in Untersuchungshaft.
In dem Haftbefehl, der bislang auf Totschlag gelautet hatte, wird der 41-Jährigen jetzt heimtückischer Mord vorgeworfen. Denn Oberstaatsanwalt Diethard Höbrink geht davon aus, dass Herbert B. schlief, als ihn im Ehebett die ersten Schläge mit einem Fleischerhammer trafen. Strafverteidiger Detlev Stoffels (Paderborn) meint hingegen, dass sich diese vermutete Heimtücke nicht beweisen lässt: »Das Opfer hatte Abwehrverletzungen. Ob es erst geschlafen hat und nach den ersten Schlägen aufgeschreckt ist, kann niemand mit Sicherheit sagen.«
Stoffels erklärte, an der Position seiner Mandantin habe sich in fünf Monaten U-Haft nichts geändert. »Sie bleibt dabei, nichts mit der Tat und dem anschließenden Zerteilen der Leiche zu tun zu haben.« Er habe inzwischen die Ermittlunsgakte von einem pensionierten Kriminalbeamten und Mordermittler überprüfen lassen, der sich auch den Tatort in dem Einfamilienhaus angesehen habe. »Dabei haben sich entlastende Hinweise ergeben, über die ich aber noch nicht sprechen kann«, sagte der Anwalt.
Die Frau soll ihren Mann zerteilt und in Plastiktüten in einen nahen Wald geschafft haben.
Der Prozess gegen Marina P., die in der JVA Bielefeld in U-Haft sitzt, beginnt am 9. August vor dem Schwurgericht in Detmold. Für die Verhandlung sind zunächst fünf Tage geplant.
Da Marina P. nur russisch spricht, wird die Verhandlung übersetzt.

Artikel vom 05.07.2006