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Grillspaß auch
mal ohne Fleisch

Vegetarische Alternativen auf den Rost legen

Mit dem Sommer 2006 muss man insgesamt zufrieden sein. Laue Abende unter freiem Himmel luden und laden auch Mitte August noch dazu ein, spontan den Grill anzufeuern. Einfach und schnell lassen sich darauf auch viele vegetarische Köstlichkeiten brutzeln. Sie sorgen für Abwechslung in der klassischen »Fleischdomäne«, sind nährstoffreich und kommen ohne Phosphate, Nitritpökelsalz und Geschmacksverstärker aus.

Vegetarische Spießchen, Päckchen, Bratlinge und erfrischende Dips lassen beim Grillen garantiert keine Langeweile aufkommen.
Alle schnell garenden Gemüse können klein geschnitten einfach auf Holz- oder Metallspieße gesteckt werden. Ideal sind Champignons, Kirschtomaten, Lauchzwiebeln, Paprikastreifen, Auberginen- und Zucchinischeiben. Dazu passen Tofuwürfel oder vegetarische Grillwürstchen in Stücken. Tipp: Holzspieße erst in kaltes Wasser einweichen. Dann verbrennen sie beim Grillen nicht so leicht.
Vorgegarter Bulgur, Quinoa oder Reis lassen sich zusammen mit Feta oder würzigem Kräutertofu einfach in etwas Alufolie einschlagen und auf den Grill legen. Zusätzliche Gemüsewürfel machen die Päckchen schön saftig. Ein Schuss Öl und die richtigen Gewürze verleihen den kleinen Leckerbissen den besonderen Pfiff. Essig oder Zitronensaft sollten in Verbindung mit Alufolie nicht zum Einsatz kommen, da sich aus der Folie unerwünschte Aluminiumsalze lösen können. Stattdessen lassen sich Wirsing- oder Rhababerblätter als Schutzhülle zum Grillen verwenden.
Mittlerweile gibt es viele Fleisch-Alternativen, die fix und fertig auf den Grill kommen. Vegetarische Mini-Frikadellen sind in wenigen Minuten knusprig braun. Sie passen gut zu Grillgemüse. Ebenso lassen sich damit saftige Snacks zubereiten. Tipp: Mini-Frikadellen in dicke Scheiben schneiden und damit aufgeschnittene Brötchen oder Fladenbrot belegen, abwechselnd mit Tzaziki und Krautsalat. Vegetarische Grillwürste (Bärlauch-Bratwurst) sind auf dem Grill ruckzuck gar und stehen den herkömmlichen Grillklassikern geschmacklich in nichts nach. Zu deftigem Grillgut passen am besten leichte und erfrischende Dips. Sie lassen sich einfach anrühren auf der Basis von Ricotta, Joghurt oder Creme fraîche. Die Zugabe von Apfelessig gibt dem Dip eine spritzige, fruchtige Note. Wenn es schnell gehen soll, sind Tomatensoßen eine leckere und gesunde Wahl. Sie passen gut zu mediterranem Grillgemüse oder Maisschnitten. Die Tomatensoßen schmecken heiß und kalt. Gesundheitsplus: In den roten Gemüsesoßen steckt viel von dem natürlichen Farbstoff Lycopin.
Gemüse und vegetarische Würstchen bräunen auf dem Rost schön gleichmäßig, wenn sie mit etwas Pflanzenöl eingepinselt sind. Wichtig ist, dass ein hitzebeständiges Öl wie etwa Raps-, Oliven- oder Erdnussöl verwendet wird. Darüber hinaus gibt es spezielle Sonnenblumenöle, die einen hohen Ölsäure-Anteil haben. Dadurch vertragen sie auch problemlos hohe Grill-Temperaturen. Grundsätzlich sollten Öle oder Marinaden nicht in die Glut tropfen und verrauchen. Es können dabei schädliche Benzpyrene entstehen. Das Grillgut sollte man daher immer gut abtropen lassen oder mit Öl bestrichene Aluschalen verwenden. Auf der Basis von Soja, Getreide, Hülsenfrüchten und Ei-Eiweiß haben vegetarische Würstchen, Frikadellen, Burger und Co. eine bissfeste, fleischähnliche Konsistenz. Sie liefern wertvolle Nährstoffe, jedoch kein Cholesterin.

Artikel vom 18.08.2006