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Böhme unterstreicht
seine Arminia-Ambition

Kamper heute Trainingsgast - Zuma braucht Zeit

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Thomas von Heesen will ganz ehrlich sein. »Zwei Monate«, sagt Arminia Bielefelds Trainer, »wird es dauern, bis Sibusiso Zuma zu alter Form zurückgefunden hat.«

Demnach wird der Südafrikaner erst dann eine ernst zu nehmende Alternative sein, wenn die neue Fußball-Bundesligasaison schon drei Spieltage alt ist. Das ist einer der Gründe, aus denen von Heesen nicht nur auf der linken, sondern auch auf der rechten Seite Handlungsbedarf sieht. Hinzu kommt, dass Zumas jüngstem Lippenbekenntnis zum Trotz niemand genau weiß, ob der Offensivspieler tatsächlich über den 15. Juli hinaus Armine bleibt. Bis zu diesem Datum darf der 31-Jährige für eine Ablöse von zwei Millionen Euro den Arbeitgeber wechseln. So steht es in seinem Vertrag.
Für die linke DSC-Seite ist nach wie vor Delron Buckley der Wunschkandidat, für die rechte hat Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig nach WESTFALEN-BLATT-Informationen für heute den 23 Jahre alten Dänen Jonas Kamper von Bröndby Kopenhagen zum Probetraining eingeladen. Bei der U21-EM in Portugal wurde Kamper in allen drei Vorrundenpartien für Dänemark aufgeboten. Danach schied das Team aus. Für Bröndby kam Kamper in der abgelaufenen Saison sieben Mal zum Einsatz. Saftig sieht im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten und im Unterschied zu von Heesen übrigens nur die Notwendigkeit, einen Außenspieler zu verpflichten. Der Bremer Linksfuß Aaron Hunt, sagt Saftig, könnte zusätzlich dazukommen, weil er, wie der Sportchef betont, ja nur ausgeliehen würde.
Schon seit ein paar Tagen hält sich Jörg Böhme (32) mit den Arminen fit. Ein »Probetraining« absolviert er aber schon deshalb nicht, weil Reinhard Saftig die Verpflichtung des Linksfüßers bislang kategorisch ausschloss. Doch ohne den Nachsatz »man soll nie nie sagen« kommt Saftig das Nein zu Böhme mittlerweile nicht mehr über die Lippen. Er sagt sogar: »Wir wissen doch alle, dass Böhme gut Fußball spielen kann.« Und auch Trainer Thomas von Heesen wollte nicht behaupten, dass es für Böhme bei Arminia nun so gar keine Perspektive gebe. »Bei der Mannschaft ist Jörg voll akzeptiert«, stellt von Heesen fest. Und nicht nur das. »Er hat im Test gegen VfB Fichte schlau gespielt. Außerdem hat er einen Mordsschuss«, ergänzt der Trainer. Das erfuhr leidvoll Sebastian Block, den ein Böhme-Böller Mitte der zweiten Halbzeit kurzzeitig K.o. schoss. Böhme nutzte gegen den Verbandsligisten jede sich bietende Chance zu einem Fernschuss, setzte in einer Szene mit einem gescheiten Zuspiel Artur Wichniarek schön in Szene. Mit seiner Gesamtleistung unterstrich Böhme seine Ambition, sich für einen Vertrag zu empfehlen.

Artikel vom 04.07.2006