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Der Nahost-Konflikt

Gewalt bringt keinen Frieden


Die Kassam-Brigaden der Hamas haben kurz vor der Einigung auf das »Dokument der Gefangenen« durch die Hamas-Regierung mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas einen israelischen Soldaten entführt. Das war kein Zufall.
Während Hamas-Regierungschef Ismail Hanija einen ersten kleinen Schritt in Richtung Anerkennung Israels tat, zeigte der militärische Flügel der Hamas unter Führung der syrischen Hamas-Exil-Führung mit der Verschleppung, dass er mit dieser Politik der Hanija-Regierung nicht einverstanden ist.
Und die Saat der Politik der Hamas-Exil-Chefs geht auf: Die erwartet harte militärische Reaktion der Israelis nach der Entführung lässt bei den Palästinensern den Hass auf die Israelis wachsen. Die Spirale von Gewalt und Vergeltung dreht sich weiter.
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert weiss genau, dass das Palästina-Problem militärisch nicht zu lösen ist. Ebenso weiss Hanija, dass die Zerstörung Israels eine Illusion ist, also nicht Ansatz für eine Politik, die den Palästinensern Frieden bringt.
Was bleibt, klingt utopisch, ist aber der einzige Weg in Richtung Frieden. Die Palästinenser-Führung muss Israel anerkennen und dem Terrorismus abschwören. Israel muss sich aus den besetzten Gebieten zurückziehen und damit dem internationalen Friedensplan entsprechen. Von einer solchen Lösung ist der Nahe Osten jedoch Lichtjahre entfernt. Wieder einmal. Friedhelm Peiter

Artikel vom 04.07.2006