05.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Chefankläger: Juve in 3. Liga


Rom (dpa). Kurz vor Anpfiff des Halbfinales gegen Deutschland erlebte der italienische Fußball mit drastischen Strafforderungen der Ankläger eine seiner schwersten Stunden.
Der hauptangeklagte Rekordmeister Juventus Turin, dem mehrere WM-Spieler angehören, soll in die dritte Liga (Serie C) oder in eine noch tiefere Liga absteigen. Die mitangeklagten Topvereine AC Mailand, Lazio Rom und AC Florenz sollen mit dem Verweis in die zweite Liga (Serie B) bestraft werden.
Außerdem forderte Chefankläger Stefano Palazzi gestern im Prozess um den Manipulationsskandal vor dem Sportgericht in Rom, dass Juve die beiden letzten Meistertitel aberkannt werden. Palazzi sprach von einem »heimtückischen und raffinierten« System zur Spielmanipulation.
Den Vereinen sollten zusätzlich zum Zwangsabstieg in der dann niedrigeren Liga auch noch Punkte abgezogen werden. Juve solle in eine »Liga unterhalb der Serie B« absteigen, hieß es in der Anklage. Der Präsident des AC Mailand, der Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi, sagte: »Ich bin außer mir. Wir haben niemals Vorteile genossen. Im Gegenteil: Wir sind zum Opfer geworden.« Auch italienische Medien gehen davon aus, dass der AC Mailand mit einem blauen Auge davonkommen dürfte.

Artikel vom 05.07.2006