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»La Scaletta« war für
Gourmets erste Adresse

Italienisches Prominentenlokal schließt nach 20 Jahren

Von Jürgen Rahe
Hoberge-Uerentrup (WB). Hier ließen es sich einst Boris Becker, Kati Witt und Udo Jürgens schmecken. Jetzt aber hat das italienische Feinschmeckerlokal »La Scaletta« in Hoberge-Uerentrup seine Pforten geschlossen. »Leider für immer«, sagen die beiden Inhaber Alfredo Podda und Mario Mura.

Grund für die Schließung nach fast 20-jähriger Betreibertätigkeit: Der Pachtvertrag ist ausgelaufen. »Wenn der Pachtvertrag verlängert worden wäre, hätten wir die Gastronomie gerne weiter geführt«, betont Alfredo Podda (45). Doch die Eigentümerin, Immobilien-Fonds Hama B 1, will das Objekt veräußern. Wie deren Geschäftsführer, Rechtsanwalt Gordon Frohne (34), gestern auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage erklärte, gebe es bereits Interessenten. Aber noch sei nichts entschieden. »Auch die Frage, ob in die souterrainartig gelegenen Räume erneut eine Lokalität einzieht, ist im Moment völlig offen.«
20 Jahre »La Scaletta« - in dieser Zeit haben vor allem zwei Männer für den guten Ruf des Hauses gesorgt: Giorgio Serra und Küchenchef Alfredo Podda. Das recht kleine, aber feine Lokal an der Dornberger Straße 274 war vor allem in den 90er Jahren der Hit. Für viele Gourmets der Region wurde das »La Scaletta« im vornehmen Bielefelder Vorort schnell zur ersten Adresse, wenn es darum ging, Fisch sowie Schalen- und Krustentiere zu genießen.
Etwas überraschend kam 1999 der Ausstieg von Giorgio Serra. Ihm falle der Abschied aus Bielefeld nicht leicht, sagte der damals 39-Jährige, aber der Familie zuliebe wolle er wieder nach Italien ziehen. Gesagt, getan.
Zum Glück blieb Küchenchef Podda dem »La Scaletta« erhalten. Der gebürtige Sarde hatte sich vor seinem La-Scaletta-Engagement den letzten fachmännischen Schliff in acht Jahren Tätigkeit im Ristorante »Am Tie« in Kirchdornberg unter Ubaldo Massaro und Nedo Serra geholt.
Poddas neuer Partner als Nachfolger von Giorgio Serra wurde 1999 mit Mario Mura ein Branchenkenner. Gleichwohl konnte im Nachhinein nicht mehr an die glanzvollen Zeiten angeknüpft werden - und auch die »Promis« wurden weniger. Poddas Ehefrau Marcella: »Die Sparwelle hierzulande haben wir ebenfalls zu spüren bekommen. Trotzdem hatten wir stets treue Gäste, bei denen wir uns herzlich bedanken möchten.«

Artikel vom 04.07.2006