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Blick auf »Juwel« und Bad

Rats-SPD informiert sich über Sennestädter Projekte


Sennestadt (sw). Nicht abgeneigt scheint die SPD-Ratsfraktion der Überlegung gegenüberzustehen, ein neues Sennestädter Hallenbad auf dem jetzigen Gelände an der Travestraße zu bauen. Platz genug wäre jedenfalls, wurde gestern im Rahmen einer Besichtigung deutlich, zu der die SPD auch Dr. Hans-Jürgen Stern von der Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH eingeladen hatte. Und auch der sah Vorteile in einer solchen Vorgehensweise: »Wir könnten dann einige Infrastruktureinrichtungen retten, zum Beispiel die Brunnenanlage, die das Bad zurzeit mit Wasser versorgt.«
Stern wies darauf hin, dass eine Entscheidung möglichst schnell getroffen werden sollte - er rechne mit einer Bauzeit von mindestens 15 Monaten, dazu kämen Planung und das Baugenehmigungsverfahren. Bekanntermaßen kann das jetzige Bad gefahrlos nur noch zwei Jahre betrieben werden.
Ein fünf Millionen Euro teurer Neubau, sagte Stern, sei als Zweckhallenbad für Schulen und Vereine angedacht und von der Ausstattung her »an einem Minimum« orientiert - mit 25 Meter-Becken, ebenerdig, ohne Sauna und nicht für den öffentlichen Badebetrieb. Dafür würden nämlich erhebliche Mehrkosten beim Personal anfallen, und die seien einer der Gründe gewesen, warum man das Bad für die Öffentlichkeit geschlossen habe.
Vor der Stippvisite an der Travestraße hatte sich die Fraktion von Bernd Güse, Geschäftsführer der Sennestadt GmbH, auf den aktuellen Stand der Dinge am Schillinggelände bringen lassen. Die Sennestadt GmbH ist bereits Teileigentümerin des etwa 70 000 Quadratmeter großen Geländes und will in Kürze auch den Restbetrag überweisen. Über einen Teil des Gebiets verhandelt die Sennestadt GmbH mit einem Sennestädter Unternehmen, das dringend ein Grundstück sucht.
Abzüglich eines Pförtnerhauses, das in naher Zukunft abgerissen werden soll, stünden im Endeffekt noch etwa 60 000 Quadratmeter für Verkehr- und Bauflächen zur Verfügung. Konkrete Planungen gebe es aber noch nicht, sagte Güse. Zwar habe der Gebietsentwicklungsplan die Behörden in Detmold passiert, die Stadt Bielefeld müsse den Flächennutzungsplan aber neu erstellen. Erhard Wehn, Fraktionssprecher der Bezirksvertretung, wies auf die besondere Bedeutung des Geländes hin, sprach von einem »Juwel« für Sennestadt: »Hier kann ein Lückenschluss zwischen Nord und Süd entstehen, der von großer städteplanerischer Bedeutung ist. Es muss etwas Besonderes werden.« Er hoffe, dass sich auch für die Querung der B 68 eine neue Lösung finde, denn die derzeit vorhandenen Tunnel seien denkbar unbeliebt. »Damit die Stadtteile zusammenwachsen können.«

Artikel vom 04.07.2006