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Im Iran wird
Benzin knapp


Teheran (Reuters). Es mutet an wie ein Treppenwitz: Dem Iran als weltweit viertgrößten Ölproduzenten droht eine Benzin-Krise. Die Islamische Republik muss gut 40 Prozent ihres Spritverbrauchs von täglich 70 Millionen Litern einführen. Der Grund: Fehlende Raffineriekapazitäten und eine fast schon chronische Benzinverschwendung. Dies könnte für Präsident Mahmud Ahmadinedschad nun zu einem größeren Problem werden.
Denn da das Parlament die Haushaltsmittel für die Importsubventionen gekürzt hat, muss die Regierung nächstes Jahr das Benzin entweder rationieren oder die Preise erhöhen. Beide Maßnahmen sind äußerst unpopulär und könnten zu Unruhen führen. Im zweitgrößten Öl-Ausfuhrland der Organisation Erdöl exportierender Staaten gilt billiges Benzin als Grundrecht. Nach den Worten von Innenminister Mostafa Purmohammadi und Ölminister Kasem Wasiri-Hamaneh favorisiert die Regierung einen Importstopp und Rationierungen. Ihre Sorge: Preiserhöhungen könnten die ohnehin schon bei 12,1 Prozent liegende Inflation weiter anheizen.

Artikel vom 04.07.2006