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Dresden und Köln bangen

UNESCO berät über Aberkennung des Kulturerbestatus

Im Jahr 1248 wurde der Bau des Kölner Doms begonnen, erst 1888 war er vollendet.
Bonn (dpa). Für Deutschland stehen auf der nächsten Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees vom 8. bis 16. Juli in Vilnius (Litauen) wichtige Entscheidungen an. Das internationale Gremium will über eine mögliche Aberkennung des Welterbe-Status für Dresden sowie über Köln beraten, das mit dem Dom als Welterbestätte wegen Hochhausplänen auf die Rote Liste geraten ist.
Regensburg hat als einziger deutscher Kandidat beantragt, neu als Welterbe-Stätte anerkannt zu werden. Die bayerische Stadt gilt als besterhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands.
Nach Angaben der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn haben sich insgesamt 37 Kandidaten neu beworben, darunter ist auch das einzigartige Panda-Reservat in der chinesischen Provinz Sichuan.
In einer Roten Liste werden Welterbe-Stätten geführt, die besonders gefährdet sind. Sie umfasst derzeit 33 Kultur- und Naturstätten wie die Altstadt von Jerusalem oder das Bamiyan-Tal in Afghanistan. Auch der Kölner Dom - aufgenommen als Welterbe 1996 - wurde 2004 auf diese Liste gesetzt. Das Komitee begründete seine Entscheidung mit einer Gefährdung des Gesamtbilds der gotischen Kathedrale und der Stadtsilhouette durch Hochhaus-Planungen auf der anderen Rheinseite.Köln wird in Vilnius gleich drei Entwürfe zur weiteren Stadtentwicklung auf der rechten Rheinseite vorlegen, um die UNESCO zu besänftigen.
Das Elbtal in Dresden wurde 2004 als Welterbe aufgenommen. Die Stadt bangt wegen einer geplanten Elbbrücke um den Titel. Bei einem negativen Entscheid droht Dresden eine Streichung. Die Brücke soll an der sensibelsten Stelle in der etwa 20 Kilometer langen Flusslandschaft im Stadtgebiet entstehen. Die Stadt hat zwar den Baustart verschoben, beruft sich aber auf einen Bürgentscheid für die Elbquerung.

Artikel vom 04.07.2006