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Richter hält Varig am Boden fest

Brasilianische Airline vor dem endgültigen Aus -ÊWM-Fans betroffen


Rio de Janeiro (dpa). Varig, südamerikanische Prestige-Airline, kämpft um ihr Überleben. Das hochverschuldete Flaggschiff des brasilianischen Luftverkehrs, Partner der deutschen Lufthansa in der »Star Alliance«, hat in der vergangenen Woche bereits jeden zweiten Flug gestrichen, da selbst das Geld für den Treibstoff fehlt. Mit der Ungewissheit wächst das Leiden und das Zittern der stolzen Brasilianer - und die Angst der Angestellten und Passagiere. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.
Die brasilianischen Fußballfans in Deutschland befürchten, dass sie womöglich nicht nach Hause kommen. Staatschef Luiz Lula da Silva versicherte derweil, er werde die Fans wenn nötig mit Militärmaschinen abholen lassen.
Ein Richter wies jetzt das Kaufangebot, das ein Angestellten-Verband Anfang Juni gemacht hatte, zurück. Die »Gruppe der Arbeiter von Varig« (TGV) hatte 350 Millionen Euro für die Übernahme geboten. TGV könne den Kauf finanziell nicht realisieren, erklärte der Richter. Gefordert hatte er eine Anzahlung von 60 Millionen Euro. Das TGV-Gebot lag 50 Prozent unter dem von der Justiz festgelegten Mindestpreis von 670 Millionen Euro. Es liegt auch deutlich unter den Forderungen der Gläubiger, die sich auf 2,75 Milliarden Euro belaufen.

Artikel vom 03.07.2006