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Airbus an kurzer
Leine von EADS

Forgeard und Humbert treten ab

München (Reuters/WB). Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zieht personelle Konsequenzen aus der Krise durch die Lieferverzögerungen beim Airbus A380.
Auch er muss gehen: Noel Forgeard. Foto: dpa

Der in die Kritik geratene französische Co-Chef Noel Forgeard und Airbus-Chef Gustav Humbert treten zurück. Wie der Konzern gestern mitteilte, wird der Chef der französischen Bahn, Louis Gallois, Nachfolger von Forgeard an der Doppelspitze mit dem Deutschen Tom Enders. An die Spitze des europäischen Flugzeugbauers Airbus rückt der 51-jährige Franzose Christian Streiff, der unter anderem als stellvertretender Chef den Konzern Saint Gobain leitete.
Das Board von EADS entschied zudem, dass die Tochter Airbus enger in den Konzern integriert werden soll. Der neue Airbus-Chef berichtet künftig an Enders, der den Vorsitz des Airbus-Aufsichtsrats übernimmt. Sein Vorgänger Humbert hatte an den französischen Vorstandschef berichtet.
EADS war in die Krise gerutscht, nachdem Airbus Mitte Juni Lieferverzögerungen beim Prestigeobjekt A380 bekannt gegeben hatte. »Die Verzögerung war eine große Enttäuschung für unsere Kunden, Anteilseigner und Mitarbeiter«, erklärte Humbert. »Als Chef von Airbus muss ich daraus die Konsequenzen ziehen und biete meinen Rücktritt an.«
Eine positive Nachricht gab es auch: EADS soll die US-Streitkräfte mit Mehrzweck-Hubschraubern vom Typ UH-145 ausrüsten. Mit dem Erfolg im Programm LUH (Light Utility Helicopter) wird die EADS erstmals Hauptauftragnehmer der US-Streitkräfte. Der Bedarf im LUH-Programm umfasst bis zu 352 Hubschrauber, der Gesamtwert des Programms beläuft sich auf 2,35 Milliarden Euro. Seite 2: Kommentar

Artikel vom 03.07.2006