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Tödlicher Kindergeburtstag

Junge und drei weitere Passagiere sterben bei Rundflug über Hamburg

Hamburg (dpa). Beim Absturz eines Wasserflugzeugs in Hamburg sind gestern drei Erwachsene und ein Kind ums Leben gekommen. Der Junge hatte den Rundflug zum zwölften Geburtstag von seinen Eltern geschenkt bekommen.

Das 44 Jahre alte Flugzeug vom Typ Beaver DHC-2 de Havilland war regelmäßig von der Elbe aus zu Rundflügen über die Hansestadt gestartet.
»Ersten Ermittlungen zufolge hat der Motor kurz nach dem Start um 10.40 Uhr ausgesetzt«, sagte Klaus Gneckow, Brandermittler beim Hamburger Landeskriminalamt (LKA). »Der Pilot versuchte noch eine Notlandung.« Dabei sei die Maschine jedoch mit einem Schwimmer gegen einen Güterwaggon geprallt, der auf einem Rangierbahnhof stand. Zeugen berichteten, das Flugzeug sei sofort abgestürzt und in Flammen aufgegangen.
Der Pilot und der Vater des Jungen konnten sich noch aus dem brennenden Wrack retten. Sie wurden mit lebensgefährlichen Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. »Der Pilot konnte den Rettungskräften noch einige Sätze sagen«, berichtete Feuerwehrsprecher Martin Schneider.
Um die Angehörigen der Opfer, die aus Bremen und Hamburg stammen, kümmerten sich Psychologen des Kriseninterventionsteams und die Landesfeuerwehrpastorin. Die Mutter des Zwölfjährigen hatte nicht mitfliegen wollen und einen Schock erlitten. Der Junge habe gestern Geburtstag gehabt, hieß es.
Der Unglücksort im Stadtteil Veddel wurde weiträumig abgesperrt, die Feuerwehr war mit 75 Helfern im Einsatz. Experten des Luftfahrt-Bundesamtes Braunschweig begannen gestern damit, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Die Beaver DHC-2 de Havilland Baujahr 1962 konnte bis zu sieben Passagiere befördern. Bei den 20-minütigen Rundflügen waren Hafen und Stadt aus 600 Metern Höhe zu sehen.

Artikel vom 03.07.2006