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Federers 44. Erfolg

Wimbledon: Haas scheidet in 3. Runde aus

London (dpa). Mit Wut im Bauch hat Fußball-Fan Tommy Haas den Elfmeter-Krimi und den Einzug in sein erstes Wimbledon-Achtelfinale verpasst.

Als die deutschen WM-Kicker ins Halbfinale stürmten, schien auch der Hamburger das Tennismatch gegen den Tschechen Tomas Berdych noch aus dem Feuer reißen zu können. Doch vor zunächst fast leeren Rängen auf dem kleinen Center Court musste er sich nach mehr als dreieinhalb Stunden im fünften Satz geschlagen geben. Berdych trifft nach seinem 2:6, 7:5, 7:6 (9:7), 4:6, 8:6-Erfolg nun am Montag auf Titelverteidiger Roger Federer, dem er im Finale von Halle vor zwei Wochen in drei spannenden Sätzen unterlegen war.
Der dreimalige Wimbledonsieger setzte sich in der dritten Runde 6:3, 7:6 (7:2), 6:4 gegen den Franzosen Nicolas Mahut durch und verabschiedete sich danach eiligst zum Fußball gucken. Es war sein 44. Rasen-Sieg nacheinander.
Den Tiebreak des dritten Satzes musste Haas nach vier vergebenen Satzbällen in der Verlängerung zwar noch abgeben, aber dann lief es plötzlich fast wie geschmiert. Auf der Tribüne hielt Bundestrainer Patrik Kühnen den Kontakt nach Berlin, und als Jens Lehmann den entscheidenden Ball der Argentinier gehalten hatte, schien auch Haas wieder obenauf. Bis zum Finale des fünften Satzes.
Für David Nalbandian war das Aus seiner Landsleute die zweite große Enttäuschung des Tages. Der Argentinier unterlag mit 6:7 (9:11), 6:7 (9:11), 2:6 dem Spanier Fernando Verdasco, der in der Runde zuvor den Mettlacher Benjamin Becker mit 9:7 im fünften Satz ausgeschaltet hatte. Gefragt, ob er nur so schnell verloren habe, um sich das WM-Viertelfinale angucken zu können, sagte Nalbandian mürrisch: »Ja. Und?«
Während die Schweizerin Martina Hingis ihr Comeback nach vier Jahren Wimbledon-Abstinenz mit einem 5:7, 6:3, 4:6 gegen Ai Sugiyama aus Japan beendete, entkam Hewitt knapp dem drohenden Aus. Die Hängepartie gegen den Südkoreaner Hjung-Taik Lee gewann er im fünften Satz noch mit 6:4.

Artikel vom 01.07.2006