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Keine Bevorzugung
Dicht
am
DFB

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Die fünfte Halbzeit war die schlimmste im Viertelfinale, und die Keilerei hat nun auch für das »Opfer« Deutschland Folgen. Ohne Frings gegen Italien - darum wäre normalerweise gar nicht so viel Tamtam gemacht worden, doch stand zuletzt gerade der Bremer für den unbändigen WM-Willen seiner Mannschaft und für ihre Bereitschaft, bei dem Turnier auch den ganz langen Weg zu gehen.
Eine andere Wahl, als dem Faustkämpfer zwangsweise einen freien Abend zu verschaffen, blieb der FIFA nicht. Sie rollte nicht ein Verfahren wieder auf, wenn sie nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass es auch etwas aufzurollen gibt. Dann hätte der Weltverband ziemlich dumm ausgesehen. Auch die Außenwirkung eines Freispruchs wäre der Welt, die zu Gast bei (fairen) Freunden ist, höchst verdächtig erschienen: Bevorzugung des Gastgebers - alles, nur das bitte nicht.
Es liegt jetzt an den Spielern, am Abend gegen Italien ihr eigenes Urteil zu fällen: Sie sind zwar fringslos, doch deswegen müssen sie nicht erfolglos bleiben.

Artikel vom 04.07.2006