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Hat Frings
nicht fair
gespielt?

FIFA schaut nach

Berlin (WB/fwk). Auf die Riesenkomplimente für eine Weltklasse-Leistung folgte gestern Abend der Schock.

Nach den Tumulten im Anschluss an das Viertelfinale zwischen Deutschland und Argentinien ist als einziger deutscher Spieler Torsten Frings ins Visier der Ermittler geraten. Die FIFA prüft Hinweise, wonach italienische TV-Aufnahmen einen Schlag von Frings gegen Julio Cruz zeigen.
»Nach Ansicht neuer TV-Bilder hat die Disziplinarkommission der FIFA festgestellt, dass Frings mit großer Wahrscheinlichkeit aktiv involviert war«, sagte FIFA-Mediendirektor Markus Siegler. In einem sogenannten Eilverfahren könnte Frings noch für das morgige Halbfinale gegen Italien gesperrt werden. Angeblich soll der deutsche Gegner Strafmaßnahmen gegen Frings fordern.
Zu den Ausschreitungen war es nach der Niederlage des Ex-Weltmeisters Argentinien gekommen. Frings hatte sich zunächst noch über das Verhalten der erhitzten und enttäuschten Südamerikaner beklagt: »Man hat gesehen, dass die Argentinier kein Benehmen haben und schlechte Verlierer sind«, sagte er. Zu seiner eigenen Verwicklung äußerte er sich am Samstag hingegen nicht.
»Das ganze Spiel war schon gespickt von Provokationen«, erklärte Manager Oliver Bierhoff. Argentiniens Reservespieler Cufré war noch nachträglich des Feldes verwiesen worden. Er hatte Per Mertesacker in den Unterleib getreten. Der Hannoveraner wird aber spielen können. Schlimm träfe die DFB-Elf ein Frings-Ausschluss. Er war stärkster Akteur in einem Spiel, aus dem endgültig ein Skandalspiel werden könnte.

Artikel vom 03.07.2006