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»Lebensträume« beginnen mit Max Grundig


ARD, 21.00 Uhr: Sie hatten Mut, Visionen - und sie standen ein für das, was sie taten, im Guten wie im Schlechten: der Flugzeugbauer Willy Messerschmidt und der »Hosenschneider« Alfons Müller-Wipperfürth, der Bankier Iwan D. Herstatt und der Elektro-Magnat Max Grundig, der jeden hergestellten Fernseh-Apparat kontrollierte und auch schon mal ein misslungenes Gerät aus dem Fenster schleuderte. »Männer wie sie fehlen uns heute. In gewisser Hinsicht nahmen sie das Soziale an der Sozialen Marktwirtschaft noch ernst«, sagt Hans-Jürgen Börner, zuständiger Redakteur beim NDR über die Reihe »Lebensträume II«, die heute mit Max Grundig beginnt.
Schon einmal hatte die ARD vier »Vätern des Wirtschaftswunders« ein filmisches Denkmal gesetzt, 2003 mit Filmen über Rudolf Borgward, Hähnchen-König Friedrich Jahn, Karlheinz Porst und Josef Neckermann. Die Reihe »Lebensträume« brachte hohes Renommee, dem Film über Borgward den angesehenen Ernst-Schneider-Preis, dem Porst-Film eine Nominierung dafür und eine Sehbeteiligung von immerhin etwa zehn Prozent. Dafür nahm man Produktionskosten in der doppelten Höhe sonstiger Dokumentationen in Kauf, baute eigene Sets für die kurzen Spielszenen und investierte einiges in den Kauf kostspieliger Archivaufnahmen. Kein Geld, außer gelegentlichen Spesen, kosteten die Interviews - wobei sich in den meisten Fällen die Angesprochenen sehr aufgeschlossen und gesprächsbereit gaben. Nur Dany Dattel gab sich zugeknöpft zum Thema Herstatt.

Artikel vom 03.07.2006