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Stichwort: Eigenblutdoping

Beim Eigenblutdoping wird einem Sportler in den Wochen vor einem Wettkampf zwischen einem halben und einem Liter Blut entnommen. Der Körper bildet dann im Laufe mehrerer Wochen rote Blutkörperchen (Erythrozyten) nach. Wenn das entnommene Blut retransfundiert wird, erhöht sich die Konzentration (Hämatokrit) der roten Blutkörperchen. Dadurch kann das Blut mehr Sauerstoff transportieren, so dass die Ausdauerleistung steigt.
Eigenblutdoping ist verboten, der Nachweis im Körper aber ist unmöglich. Allenfalls kann ein erhöhter Hämatokritwert einen Hinweis darauf geben. Eine DNA-Analyse der verdächtigen Blutproben aus einer Madrider Praxis kann den unter Doping-Verdacht stehenden Radprofi Jan Ullrich entlasten - aber auch überführen. Die entscheidende Frage ist, ob die DNA der Proben mit Ullrichs Erbsubstanz übereinstimmt. Ist das der Fall, wäre bewiesen, dass der T-Mobile-Profi mit dem Labor zusammengearbeitet hat - und mutmaßlich sein Blut zur Anreicherung mit roten Blutkörperchen »gespendet« hat. Wäre das nicht der Fall, läge kein Hinweis auf Eigenblutdoping mehr vor.

Artikel vom 01.07.2006