Von Dirk Schuster Bielefeld (WB). Plötzlich war er da. Sibusiso Zuma, der Puma, hat sich an seine Mannschaftskollegen vom DSC Arminia buchstäblich herangepirscht. Während gestern das das 204. Bielefelder Stadtderby gegen den VfB Fichte lief, tauchte Zuma plötzlich im Stadion Rußheide auf.
Kurze Hose, T-Shirt, Baseballkappe - wären die roten Turnschuhe nicht gewesen, hätte Zuma glatt übersehen werden können. Er saß ja sowieso da, als ob er gar nicht richtig zum Kader gehören würde. Der Südafrikaner hatte nicht auf der Reservebank, sondern auf einem Alu-Koffer Platz genommen und harrte hier bis zum Schluss des Spiels aus. Die Arminia-Autogrammjäger aber hatten den Stargast auch in ziviler Kleidung schnell identifiziert. Während der gesamten Halbzeit umlagerten sie Zuma und hielten ihm alles entgegen, worauf man einen Namen schreiben kann. »Sibusiso muss erstmal nur laufen«, erklärte Trainer Frank Geideck, warum Zuma keine Sportkleidung trug. Bereits am Samstag hatte der 31-Jährige, nachdem er am Morgen in Paderborn gelandet war, zum ersten Mal wieder in Bielefeld trainiert. Zuma sagte: »Ich habe einiges aufzuholen. Aber ich denke, dass ich schon bald wieder zu den anderen aufgeschlossen habe.« Zudem sei er ja nicht zum Urlauben in Südafrika gewesen, sondern habe die meiste Zeit im Hospital bei seiner kranken Mutter verbracht. In den Wochen, in denen sie in der südafrikanischen Heimat mit dem Tod rang und den Kampf verlor, hat Zuma von seinem Ehrgeiz offenbar nichts eingebüßt. Schritt für Schritt will er sich an seine alte Form aus der Bundesliga-Hinrunde der vergangene Saison herankämpfen. Denn, und das ist die positivste Nachricht des Wochenendes, Zuma versicherte, seinen bis Juni 2008 datierten Vertrag beim DSC zu erfüllen. Zudem hinterließ der 31-Jährige den Eindruck, als befinde er sich auf einem guten Weg, den schweren familiären Schicksalsschlag zu verarbeiten. Zuma scherzte sogar mit den Journalisten. Er wirkte ganz und gar nicht so, als sei er, wie er eingangs des Interviews behauptete, »nur zu Besuch in Bielefeld«. »Nein, nein, ich werde hier bleiben. Ganz sicher«, schob er schnell hinterher, als er in die verdutzten Gesichter der Fragesteller sah. Doch nicht nur, dass er seinen Vertrag erfüllen will: Nebenbei machte Zuma auch allen DSC-Fans Hoffnung, die die Rückkehr Delron Buckleys von Borussia Dortmund zu Arminia Bielefeld herbeisehnen, indem er sagte: »Ich sehe eine kleine Chance, dass er in der nächsten Saison auch hier spielt.« Zuma gab an, in telefonischem Kontakt zu seinem Landsmann zu stehen und äußerte: »Ich hoffe sehr, dass Delron kommt. Ich hätte gern schon in der vergangenen Saison mit ihm zusammen gespielt.«
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