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»Spielen ist unsere Natur«
Games Convention: mehr Aussteller, mehr Besucher und viele Premieren
Europas größte Messe für Computer- und Videospiele, die Games Convention (GC), stößt wegen hoher Besucherzahlen mit ihrem bisherigen Konzept an Grenzen. »Es wird immer schwerer, die Besucher zufrieden zu stellen«, sagt der Geschäftsführer der Messe Leipzig, Josef Rahmen. Gäste wollten alle neuen Spiele ausprobieren, was zunehmend zu Warteschlangen führe. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr vom 24. bis 26. August etwa 150 000 Gäste, darunter 7000 Fachbesucher. Im August 2005 kamen 134 000 Gäste zur GC nach Leipzig. Insgesamt wird sich die Ausstellungsfläche um mindestens sechs Prozent auf 85 000 Quadratmeter vergrößern. Bis 2008 soll die Messe in Leipzig bleiben.
Mit mehr Fläche ist das Problem nach Ansicht des Geschäftsführers des Bundesverbands für interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), Olaf Wolters, jedoch nicht zu lösen. Die Anbieter könnten für solch einen Ansturm oft nicht ausreichend Hardware zur Verfügung stellen.
Der neue Slogan der Messe lautet »Play it's your nature«. »Spielen gehört zur Natur des Menschen... Deshalb haben wir das Erscheinungsbild der GC komplett überarbeitet und Spaß, Erlebnis und Emotionen in den Mittelpunkt der neuen Kampagne gestellt«, sagt GC-Projektdirektorin Angela Schierholz.
Am 23. August, einen Tag vor Öffnung für das Publikum, können sich Medien- und Branchenvertreter informieren. Am 24. August um 9 Uhr beginnt die Messe für alle, die Spaß am Spielen haben. Von 9 Uhr bis 18 Uhr locken zahlreiche Welt- und Europa-Premieren und ein riesiges Rahmenprogramm in die Messehallen. Dazu gehören sicher solche heißersehnten Titel wie »Gothic III«, »Stalker« oder »Dark Messias«. Am Samstag hat die GC bis 20 Uhr geöffnet.
Interaktives Erleben, verbunden mit Spiel und Spaß rund um das Thema Medienkompetenz, steht im Mittelpunkt der GC family, dem Forum für Entertainment, Lernen und Wissen für die ganze Familie. Mit einem neuen Hallenkonzept erwartet die Besucher ein 5000 Quadratmeter großes 3D-Brettspiel. Hinweise auf Boden und Decke führen die Besucher in die Ausstellungsbereiche »Kinder-/Familienspiele«, »Lernen und Wissen« sowie »Medienkompetenz«. Eltern können beim Eintritt sparen: Mit der Elternkarte kostet der Eintritt für Eltern in Begleitung ihrer Kinder nur sieben statt zehn Euro.
Größer und internationaler präsentiert sich auch die GCDC - Europas führende Entwicklerkonferenz. Vom 21. bis 23. August werden Hunderte Konferenzteilnehmer und Referenten erwartet.
Zur GC 2006 wird es erstmals am 26. August eine Special Edition des legendären Leipziger Honky-Tonk-Musikfestivals geben. Bands und DJs präsentieren in 50 Örtlichkeiten und auf drei Open-Air-Bühnen handgemachte Musik verschiedenster Stilrichtungen: von Pop, Rock, Latin, Funk, Beat bis hin zu Soul, Jazz oder auch Party-Hits.
Die deutsche Computerspiele-Industrie hat ihren Umsatz 2005 zum vierten Mal in Folge gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Umsatz aus Software-Verkäufen um vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, teilte der BIU mit. Der Umsatz bei Videospielen kletterte auf 577 Millionen Euro (plus sieben Prozent), bei PC-Spielen stieg er um drei Prozent auf 471 Millionen Euro.
Die Videospiele-Industrie sei in einer Umbruchphase zu einer neuen Technologie, bei der vor allem Netzwerkfähigkeit, hohe Auflösung (HD-Technologie) und auch die Abspielfähigkeit von Musik und Film im Vordergrund stünden. Innerhalb der kommenden fünf Jahre erwarte der Verband - nach einem leichten Rückgang 2006 - eine Verdopplung des Geschäftsvolumens. Die Industrie versuche zurzeit, vor allem junge Mädchen für Videospiele zu gewinnen, sagte Wolters. Für die ältere Generation kämen zunehmend Rätsel- und Quizspiele auf den Markt.(tl)
www.gc-germany.de

Artikel vom 29.07.2006