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UCI-Chef McQaid fordert
vierjährige Sperren

200 Namen auf der Giftliste von Madrid


Straßburg (dpa). Jan Ullrich brütet mit anwaltlicher Hilfe über Verteidigungsstrategien, der UCI-Präsident fordert drastische Strafen, und die Schockwellen erschüttern noch immer die Öffentlichkeit: »Das Doping hat die Tour de France geköpft. Dem Radsport droht ein langsamer Tod«, schrieb das spanische Blatt »Marca«. Die italienische Zeitung »La Repubblica« verglich die Tour, die am Samstag mit dem Sieg des Norweger Thor Hushovd im Prolog begann, mit einem »60 Stundenkilometer schnellen Leichenzug«.
Pat McQaid, Chef des Radsport-Weltverbandes UCI, nutzte seine Stippvisite bei der Tour am Samstag in Straßburg, um harte Strafen anzukündigen. »Wenn sich die Beweise erhärten und die suspendierten neun Fahrer schuldig sind, habe ich kein Mitleid. Sie dürfen vier Jahre in keinem Pro-Tour-Team mehr fahren«, sagte der Ire, der ausdrücklich darauf hinwies, dass auch Aktive in anderen Sportarten betroffen seien. Die »Schwarze Liste« der Guardia Civil umfasst 200 Namen, nur 58 davon sind Radprofis.
McQaid verwies auf den Ethik-Code: Im Fall des Schuldnachweises wären zwei Jahre Sperre fällig plus zwei weitere Jahre Fahrverbot in einem Pro-Tour-Team. Diese Strafe würde - egal wie der Fall weiterläuft - das Karrieerende des 32-jährigen Ullrich bedeuten.

Artikel vom 03.07.2006