Christoph Metzelder verspricht einmalige Atmosphäre
Von Friedrich-Wilhelm Kröger Berlin (WB). Christoph Metzelder teilt das Erlebnis gern. Und näher dran am Pathos als ein Dortmunder kann in Dortmund niemand sein. »Ich freue mich, dass dies jetzt nicht nur mein Stadion ist, sondern unser Stadion«, sagte der inzwischen ziemlich bärtig gewordene Borusse vor dem Halbfinale.
Wird auch Italien rasiert, bleiben die Stoppeln dran. Schon jetzt stellt Metzelder die Prognose, dass sich in der Reviernacht etwas Unglaubliches ereignen wird: »Es wird ein Spiel mit einer Atmosphäre, die es in Deutschland noch nie gegeben hat.« Wahrscheinlich können sie es bis Schalke hören, wenn Poldi eintopft oder Lehmi wieder einen Elfer fischt. Gänsehaut-Garantie im Westfalenstadion, das im Augenblick ganz unfeierlich WM-Stadion heißt und im wirklichen Leben Signal-Iduna-Park. Schon in der Vorrunde gegen Polen zeigten die Zuschauer eine einmalige Leistung. Zwar war es Neuville, der in der Nachspielzeit den Ball ins Tor schoss, aber ein wenig haben sie ihn auch von der Tribüne aus hineingebrüllt. 1:0 - das würde die Fans im »Deutschland-Stadion« in einer Zweitauflage wohl noch mehr zum Kochen bringen. Eine Torflut, das weiß das sachkundige Publikum, ist kaum zu erwarten. »Wir werden nicht viele Chancen bekommen«, glaubt auch der Hausverteidiger. Allerdings prohezeit Metzelder den Italienern das gleiche. Ein ganz ähnliches Spiel wie gegen Argentinien erwartet der Assistenztrainer. Jogi Löw hat die Nation außerdem nach dem Sieg gegen den Mitfavoriten und der einen Tag später erfolgten Entthronisierung des Titelverteidigers Brasilien durch Frankreich darauf aufmerksam gemacht, dass mehr auf dem Spiel steht als bisher angenommen: Deutschland denkt an das Double. Löw findet den Goldcup zwar besser, aber man möchte darüber hinaus auch einsacken, was sonst noch zu haben ist: »Weltmeister sind wir schon. Jetzt können wir nur noch Europameister werden.«
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