03.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wenn die Gefahr im Auto der Eltern lauert

ADAC informiert auf dem IKEA-Gelände über die richtige und sichere Mitnahme von Kindern


Brackwede (sw). Die Gefahr für viele Kinder lauert im Auto der eigenen Eltern. Besonders traurig: Vielen Erwachsenen sei dies nicht einmal bewusst, sagt Ralf Collatz. Der ADAC-Mann muss es wissen, immerhin berät er seit langer Zeit Eltern und Großeltern über die Mitnahme von Kindern im Auto. Am Samstag waren er und sein Kollege Lothar Prüßner am IKEA-Einrichtungshaus am Brackweder Südring im Einsatz.
Nach dem Einkauf von Möbeln oder anderen Wohnutensilien konnten sich alle Interessierten unter dem Motto »Sicher im Auto« über die richtige Art eines Kindersitzes informieren. »Viele wissen gar nicht, dass Kinder, die jünger sind als zwölf Jahre oder kleiner als 1,5 Meter mit einem geeigneten Kindersitz oder einer Sitzerhöhung gesichert werden müssen«, erklärte Collatz. »Auch, dass Kinder im Auto vorne mitfahren dürfen, ist vielen nicht bewusst. Ausnahme: Babys in einer Babyschale müssen hinten angeschnallt werden, wenn das Fahrzeug über einen Beifahrerairbag verfügt.«
Unterstützt von Toyota, besucht der ADAC das ganze Jahr über Schulen und Kindergärten oder informiert zum Beispiel auch an großen Lebensmittelmärkten über alles Wichtige in Sachen Sicherheit. »Vor zwei Jahren waren wir zum ersten Mal hier bei IKEA. Der Standort bietet sich an, weil hier viele Familien mit Kindern einkaufen«, sagt Collatz. Jetzt, da die Ferien gerade begonnen haben und viele Familien noch verreisen werden, hat das Einrichtungshaus sich an den ADAC gewandt mit der Bitte, die Aktion zu wiederholen. Denn gerade zur Urlaubszeit sind die Tipps der Experten besonders gefragt.
Wie wähle ich den besten Sitz aus? Bei welcher Gewichtsklasse muss ich wechseln? Wie sehen die Vorschriften im Ausland aus? Wie erkenne ich, ob ein Sitz zu meinem Kind und zu meinem Auto passt? Wie ist die Situation in einem Wohnmobil? Solche und ähnliche Fragen beantworteten Collatz und Prüßner am Samstag. Prüßner, im Hauptberuf Verkehrssicherheitsbeamter bei der Polizei, wies auf Probleme hin, die vielen Menschen nicht bewusst seien - zum Beispiel beim Transport von Kindern im Sportverein: »Viele Übungsleiter wissen gar nicht, dass auch sie Kinder nicht ungesichert transportieren dürfen - und wie risikoreich es ist, wenn sie es trotzdem tun, wenn sie zum Beispiel mit der F-Jugend-Mannschaft in einem Bulli zu einem Fußballspiel fahren. Sind die Kinder nicht vorschriftsmäßig gesichert, drohen auch Sanktionen von der Polizei.«
Die wären im Falle eines Unglücks aber sicher das kleinere Übel, Verletzungen der Kinder das größere. Immerhin kommen bundesweit pro Jahr 15 000 mitfahrende Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 15 Jahren bei Unfällen zu Schaden, etwa 150 tödlich Verunglückte mitfahrende Kinder werden jährlich registriert. »Das Problem ist, dass die Eltern den Mangel an einer entsprechenden Sicherung nicht als Problem sehen«, hat Collatz festgestellt. Dabei könnten Risiken so einfach minimiert werden - durch den richtigen Kindersitz.
Informationsbroschüren und Auskünfte zu diesem Thema gibt es beim ADAC und auch im Internet unter folgender Adresse:
www.sicher-im-auto.com

Artikel vom 03.07.2006