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Ein Sprint in
die Herzen
der Deutschen

Odonkor wieder stark

Berlin (WB/dis). Sie wissen, wer der Kerpener ist? Und Sie können auch dem Leimener ein Gesicht zuordnen? Dann wird's jetzt allerhöchste Zeit, den Bünder kennen zu lernen. Denn David Odonkor ist dabei, seine Flügel wie ein Kondor über diese WM auszubreiten.

Wie schon beim 1:0 über Polen setzte der Flügelstürmer auch gegen Argentinien entscheidende Akzente. »David hat Pablo Sorin toll beschäftigt. Der ging ja gar nicht mehr mit nach vorne«, lobte Bundestrainer Jürgen Klinsmann nicht nur Odonkor, sondern auch sich selbst.Und dazu hatte er auch allen Grund.
Denn wie wurde Klinsmann belächelt, als bekannt wurde, dass er den Nobody auf internationalem Terrain als Letzten für die WM nominiert hatte! Odonkor für Deutschland - da schüttelte eine ganze Nation den Kopf.
Und nun? Nun hat das Volk den Flügelflitzer ganz doll lieb. Sein Vater in Bielefeld, seine Mutter in Bünde und natürlich seine Freundin Suzan im Berliner Olympiastadion, dazu die ganze Kleinstadt Bünde, in der Odonkor aufwuchs, sind stolz auf ihren David. Odonkor sagte überglücklich: »Es war ein anstrengendes und spannendes Spiel, jetzt müssen wir die Freude einfach rauslassen. Das hat uns auch Jürgen Klinsmann in der Kabine gesagt - aber auch, dass wir weiter konzentriert spielen sollen.«
Odonkor war gestern übrigens nicht nur in den Sprintduellen mit seinen südamerikanischen Gegenspielern fast immer der Schnellste, sondern auch, als Torwart Jens Lehmann den entscheidenden Elfmeter parierte. Odonkor sprintete Lehmann als erster entgegen und ließ den Keeper gar nicht mehr los. »David ist halt unser Turbo«, sagte Klinsmann, der sich ganz und gar nicht wunderte, dass der stürmische Dortmunder der erste Gratulant beim starken Keeper war.

Artikel vom 01.07.2006