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Entführungs-Drama um
Marcio Borges' Ehefrau

Arminia-Profi zahlt 10 000 Euro Lösegeld

Wurde gekidnappt: Luciane Borges, hier mit Sohn Marcio jun. Foto: Stefan Hörttrich

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Marcio Borges steckt der Schreck noch immer in den Gliedern. Luciane, die Frau des Arminia-Abwehrspielers, war in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro entführt worden. Darum kehrte Borges erst vorgestern aus Brasilien zurück, trainierte gestern zum ersten Mal wieder mit dem Bielefelder Bundesligakader.
»Es war fürchterlich«, sagt der 33-jährige Familienvater. Mehrere Stunden war Luciane Borges (27) in der Gewalt von fünf Männern. Die Kidnapper erpressten den Arminen, forderten vom Fußballprofi Geld. »10 000 Euro«, sagt Borges. Statt zur Polizei zu gehen, hat er bezahlt. »Hätte ich die Polizei eingeschaltet, wäre die Situation für meine Frau vielleicht noch gefährlicher geworden.«
Was war passiert? Luciane, mit der Marcio einen elf Jahre alten Sohn hat, und ihr Mann waren vergangenen Freitag zum Geburtstag seiner Mutter eingeladen. Luciane nahm das Auto, um vorher noch ein Geschenk zu besorgen. »Sie kam und kam nicht wieder. Irgendwann habe ich auf ihrem Handy angerufen. Es war ein Mann am Telefon. Er sagte mir, dass er Geld verlangt, sonst könnte es meiner Frau bald sehr schlecht gehen.«
Also fuhr Borges noch in der Nacht zum verabredeten Treffpunkt, übergab unter einer Laterne die verlangte Summe. Luciane gehe es mittlerweile wieder gut. »Gott sei Dank«, sagt Borges. Beide telefonieren jetzt noch häufiger miteinander als vorher schon.
Trotz dieses schrecklichen Erlebnisses will sich der Arminia-Profi jetzt wieder voll auf seine Arbeit konzentrieren.

Artikel vom 30.06.2006