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Trikots und Fahnen
sehr stark nachgefragt

Textilindustrie profitiert von der Fußball-WM

Frankfurt (dpa). Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie profitiert von der Fußball-WM. In diesem Jahr rechnet die Branche bei Bekleidung mit einem Umsatz deutlich über Vorjahresniveau, als die Erlöse um 2,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro gestiegen waren.

Bei Textil könne der Umsatzrückgang der vergangenen Jahre voraussichtlich gestoppt werden. Peter Schwartze, Präsident des Gesamtverbandes Textil und Mode, teilte gestern in Frankfurt mit: »Es gibt starke Impulse von der WM. Die Frage ist, wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird.« Zuwächse hat die Branche vor allem bei Trikots und Fahnen, Oberbekleidung sowie Arbeits- und Berufsbekleidung erzielt, die insbesondere im Ausland gefragt sei.
»Wir erwarten weiter ein dynamisches Wachstum beim Export, insbesondere in Schwellenländer«, sagte Schwartze. Zugpferd seien technische Textilien, die zum Beispiel in Autos, in Flugzeugen oder in der Medizin verwendet würden. Solche Textilien machten inzwischen 40 Prozent der Produktion.
2005 hatte der Textilbereich im Unterschied zur Bekleidung ein Umsatzminus von 3,5 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro verzeichnet. Die unterschiedliche Entwicklung ergebe sich daraus, dass die Bekleidungsindustrie schon lange im billigen Ausland produziere, während die Textilbranche anlagen- und kapitalintensiv sei und vorwiegend im Inland herstelle.
In Deutschland zählt die Industrie 1420 Betriebe mit insgesamt 140 000 Beschäftigten - 2002 waren es noch 164 000.

Artikel vom 30.06.2006